Berlin, 12.05.2014 | Der Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW) beurteilt den Entwurf der EU-Kommission für eine neue EU-Öko-Verordnung als vollkommen ungeeignet, Bio in Deutschland und Europa voranzubringen. In seiner Stellungnahme zeigt der Dachverband der Bio-Branche kritische Punkte und handwerkliche Mängel des Verordnungsvorschlags auf. Der BÖLW-Vorsitzende, Felix Prinz zu Löwenstein, kommentiert:
„Wir sind davon überzeugt, Europa braucht mehr Bio, nicht weniger. Der Verordnungsvorschlag der EU-Kommission würde hingegen dazu führen, dass zukünftig deutlich weniger Betriebe in Europa ökologisch wirtschaften und damit die umweltfreundlichste Form der Lebensmittelerzeugung ausgebremst wird. Der Kommissions-Vorschlag liest sich wie eine Schrumpfkur für die Ökologische Lebensmittelwirtschaft.
Wichtige Verbesserungen in den Bereichen Kontrolle und Import, die Experten seit langen fordern, greift die EU-Kommission nicht auf. Der Verordnungsentwurf ist von handwerklichen Mängeln durchzogen, entscheidende Definitionen fehlen ebenso wie wichtige Anhänge. Viele der neu entworfenen Regelungen basieren auf falschen Annahmen und fehlenden Fakten. Anstatt Vorschläge für verbesserte Rahmenbedingungen und mehr Sicherheit zu machen, schafft die neue Verordnung Risiken für Öko-Betriebe und lastet allen Beteiligten mehr Bürokratie auf.
Die Ökologische Lebensmittelwirtschaft in Deutschland weist den Entwurf als untauglich zurück und fordert die Bundesregierung, die Landesregierungen sowie das Europäische Parlament auf, sich – gemeinsam mit Vertretern der Bio-Branche – für gezielte Verbesserungen und eine bessere Umsetzung der bestehenden Verordnung einzusetzen.“
In einer Stellungnahme und einem Brief an Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt fordert der BÖLW die Bundesregierung sowie das EU-Parlament deshalb auf, den Entwurf in seiner jetzigen Form zurückzuweisen.
Die Stellungnahme des BÖLW, in der eine Analyse und Bewertung des Entwurfes der EU-Kommission vorgenommen wird, lesen Sie hier.