Berlin, 06.05.2019. Der Weltbiodiversitätsrat der Vereinten Nationen stellte heute seinen Bericht zum Zustand der weltweiten Artenvielfalt vor. Felix Prinz zu Löwenstein, Vorsitzender des Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW), kommentiert:
„Einmal mehr belegt die internationale Wissenschaft die globale Artenzerstörung. Einmal mehr sollten die alarmierenden Fakten jetzt rasches und wirksames politisches Handeln auslösen, besonders auch in der Landwirtschaftspolitik.
Artenvielfalt ist das Immunsystem unseres Planeten. Beeinflusst wird Biodiversität durch viele Faktoren. Landwirtschaft hat einen großen Einfluss, schließlich sind mehr als die Hälfte der Fläche Deutschlands landwirtschaftlich genutzt. Auf zu vielen Flächen kommen chemisch-synthetische Pestizide zum Einsatz. Das schadet nicht nur Biene oder Schmetterling sondern auch der Landwirtschaft selbst. Denn Bauern sind auf intakte Ökosysteme angewiesen. Und Vielfalt macht Anbausysteme widerstandsfähiger und ertragreicher.
Zehntausende Bio-Bauern in Deutschland, Millionen Öko-Landwirte weltweit zeigen heute schon, dass Landwirtschaft und Artenschutz zusammen möglich sind.
Doch Unternehmen brauchen Rahmenbedingungen, mit denen sich Artschutz im Betrieb lohnt. Die gesamte Bundesregierung muss handeln! Besonders wichtig: Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner muss sich für eine Agrarpolitik einsetzen, die artenfreundliches Wirtschaften sehr viel stärker unterstützt. Die Investition in Artenschutz ist eine Investition in die Zukunft und dringend notwendig für enkeltaugliche Landwirtschaft und Ernährung!
Bio-Unternehmen tun mehr für Bienen, Gartenrotschwanz und Feldhase. Keine chemisch-synthetischen Pestizide wie Glyphosat, Rückzugsgebiete für Wildtiere und eigene Initiativen zum Artenschutz - damit stärken Öko-Betriebe die Biodiversität. Es sind vor allem Bio-Höfe, die alte Kultursorten und Nutztierrassen erhalten.“