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Verkaufserlöse

Gute Preise für Bio-Gemüse, schwierige Lage bei Obst

Die Verkaufserlöse der Bio-Landwirte in Deutschland sanken 2023 erstmals seit Jahren: um 3 Prozent auf 3,63 Milliarden Euro. Allerdings waren die Verkaufserlöse 2022 vor allem in Folge der Inflation hoch; 2023 nahm das Preisniveau langsam wieder ab.

Mit einem Erlös von 595 Millionen Euro verzeichnete Bio-Gemüse ein Wachstum von 31 Prozent und damit den höchsten unter allen landwirtschaftlichen Produkten. Grund für die positive Entwicklung im Jahr 2023 war die Ausweitung der Anbauflächen, eine gute Ernte und höhere Gemüsepreise im Vergleich zu 2022. Besonders Wurzel- und Knollengemüse profitierte von den vielen Niederschlägen.

Kartoffeln waren das Produkt mit den größten Preis- und Erlössteigerungen 2023. Sie erzielten ein Plus von 23 Prozent. Der Grund: Gestiegene Betriebskosten der Landwirte sowie Ernte- und Lagerschwierigkeiten durch die ungünstige Witterung dezimierten die Erntemenge. In der Folge der Knappheit stiegen die Preise.

Die Getreide-Erlöse sanken um gut ein Viertel auf 356 Millionen Euro. Dies war der erste Rückgang seit zehn Jahren. Dabei konnte die Erntemenge trotz eines leichten Flächenrückgangs sogar leicht gesteigert werden. Doch die Erzeugerpreise lagen teils deutlich unter Vorjahresniveau.
 

Um gut ein Viertel (26 Prozent) fielen 2023 auch die Verkaufserlöse für Obst im Vergleich zu 2022. Insbesondere Frost im Frühjahr und Hitze im Sommer beeinträchtigten das Wachstum so sehr, dass die Erntemenge trotz insgesamt gestiegener Anbaufläche sank.

Bei den tierischen Erzeugnissen gaben die Preise für Rindfleisch, Eier und Milch leicht nach; allerdings deutlich weniger stark als bei den pflanzlichen Produkten. Die Bio-Milchproduktion erreichte 2023 einen Rekordstand. Mit 813 Millionen Euro war Milch nicht nur unter den tierischen Produkten, sondern auch insgesamt 2023 wichtigster Erlösbringer. Der AMI-Vergleichspreis betrug in dem Jahr 58,2 Cent pro Kilogramm – und lag damit leicht unter dem Vorjahr. Durch die höhere Milchanlieferung erzielten die deutschen Bio-Landwirte dennoch um 4,2 Prozent höhere Erlöse für den ökologischen Rohstoff.

Bio-Milchproduktion erreichte 2023 Rekordstand und war wichtigster Erlösbringer.

Bei Bio-Eiern führten 2023 mangelnde Absatzmöglichkeiten, gestiegene Produktionskosten sowie nicht kostendeckende Preise für die Erzeuger zu einem weiteren Rückgang in der Produktion. Die Erlöse für Eier sanken um knapp 7 Prozent auf 388 Millionen Euro.

Rindfleisch verzeichnete trotz einer leichten Produktionsausweitung niedrigere Verkaufserlöse als 2022. Mit 275 Millionen Euro sank der Erlös um ganze 18 Prozent, da die Erzeugerpreise deutlich unter dem hohen Niveau 2022 lagen. Auch die Erlöse für Schweinefleisch fielen um rund 12 Prozent gegenüber 2022. Doch seitdem hat sich einiges geändert: Die Zahlen für 2024 liegen zwar bislang nicht im Einzelnen vor, verheißen aber gerade für Schweinefleisch eine erfreulichere Erlössituation.