Berlin, 15.02.2022. 2020 knackte die Bio-Fläche mit 1,7 Mio. ha die Marke von 10 % Bio-Anteil und legte um 5,5 % zu. Betriebe aller landwirtschaftlichen Produktionsrichtungen ergriffen die Öko-Chance mit Schwerpunkten im Ackerbau, beim Gemüse, den Ölsaaten und im Weinbau.
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Mehr Bio-Ackerland, -Gemüse, -Ölsaaten und -Wein
Produktionsstruktur des Öko-LandbausDie Bio-Ackerflächen vergrößerten sich 2020 um 60.000 ha auf 760.000 ha. Die deutschen Bio-Bäuerinnen und -Bauern konnten deshalb mehr Getreide, Ackerfutter und Hülsenfrüchte anbieten – obwohl die Witterung nicht immer mitspielte. Die Kernobstflächen dehnten die Bio-Betriebe 2020 um 5,6 % aus und stellten damit ein Fünftel aller bundesdeutschen Flächen in diesem Bereich. Auch das Öko-Rebland legte um 12,3 % zu, was einem Plus von 1.300 ha entspricht. Auf einem hohen Niveau wuchsen die Bio-Ölsaatenflächen (+ 25 %).
Die Bio-Getreidefl äche machte 2020 einen weiteren Sprung um 8 %, was ein Plus von 28.000 ha bedeutete. Die Ernte knackte das zweite Mal in der deutschen Bio-Geschichte die Eine-Million-Tonnen-Marke. 2021 ernteten die Bio-Ackerbetriebe noch mehr Öko-Getreide. Es gab allerdings eine deutliche Verschiebung bei den Kulturen: Aufgrund der starken Nachfrage wurden mehr Dinkel und Hafer angebaut, andere Getreidearten dafür weniger.
Auf knapp einem Drittel der gesamten Leguminosen-Anbaufläche in Deutschland wuchsen 2020 Hülsenfrüchte in Bio-Qualität. Nachdem 2018 und 2019 weniger neue Flächen dazukamen, bauten Bio-Betriebe 2020 7.000 ha mehr als im Vorjahr (+ 13,5 %) an.
Der Öko-Ölsaatenanbau nahm im Jahr 2020 ebenfalls wieder Fahrt auf. Insbesondere die Flächen für Bio-Sojabohnen und -Sonnenblumen wurden ausgedehnt. 2020 wurden auf 23.500 ha Bio-Ölsaaten angebaut. Das machte zwar durch viel konventionellen Rapsanbau nur 2,3 % der deutschen Ölsaatenflächen aus. Aber: Bio-Sonnenblumen, -Sojabohnen und -Öllein wuchsen auf fast einem Drittel der jeweiligen Gesamtanbaufläche.
Die deutsche Bio-Gemüsefläche im Freiland stieg 2020 auf insgesamt 16.378 ha (+ 10,8 % ). 12,9 % der Freilandgemüsefläche in Deutschland wurde 2020 damit ökologisch bewirtschaftet. Trotz hoher Nachfrage der Kunden weiteten die Bio-Bäuerinnen 2020 die Tierhaltung weniger stark aus. So standen 2020 nahezu gleich viele Bio-Milchkühe, -Mastschweine und -Hähnchen auf den Höfen wie im Jahr zuvor. Da die Nachfrage deshalb das Angebot überstieg, musste wieder mehr Bio-Schweine- und -Geflügelfleisch importiert werden. Die kontinuierlich steigende Bio-Nachfrage bietet weiterhin Perspektiven für viele konventionelle Betriebe, die nach neuen, nachhaltigen Wegen für ihre Höfe suchen.
Autorin: Diana Schaack, Agrarmarkt Informations-GmbH
Quellen:
Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH (AMI, 2021a): Strukturdaten im ökologischen Landbau in Deutschland 2020. Online unter: http://www.ami-informiert.de/ami-maerkte/maerkte/ami-maerkte-oekolandbau/bio-strukturdaten.html
AMI (2021b): Markt aktuell Öko-Landbau (Online-Dienst), diverse Artikel.
AMI (2022): Markt Bilanz Öko-Landbau 2022.