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Produktion

Mehr Futter, mehr Getreide

Die ökologisch bewirtschafteten Ackerflächen wuchsen 2023 besonders durch mehr Ackerfutter. Der Bio-Anteil an der deutschen Obstfläche erreichte knapp 19 Prozent, bei Gemüse 15 Prozent. Die Fleischproduktion legte bei Rind und Geflügel leicht zu.

Die Bio-Ackerflächen sind 2023 um 4,1 Prozent gewachsen laut Statistik der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung. Diese Flächenausweitung war vor allem auf den vermehrten Anbau von Ackerfutter zurückzuführen; die Fläche wuchs im Vergleich zu 2022 um 22.000 Hektar. 
Gute Ernten überkompensierten die geringen Veränderungen beim Bio-Getreide. Die Anbaufläche sank nämlich leicht um 2.000 Hektar auf 410.000 Hektar. Bio-Landwirtinnen und -landwirte ernteten 2023 mit 1,25 Millionen Tonnen etwa 2 Prozent mehr Getreide (ohne Mais) als im Vorjahr.

Die Bio-Obstfläche vergrößerte sich um 3,6 Prozent. Rund 13.393 Hektar, 19 Prozent der bundesweiten Obstfläche, wurden damit im Jahr 2023 ökologisch bewirtschaftet. Auf 94 Prozent der 8.150 Hektar Bio-Kernobstfläche wuchsen Äpfel.

Die Bio-Gemüsefläche wuchs 2023 um 3 Prozent auf 18.095 Hektar an. Damit glichen die Landwirte den Rückgang aus dem Vorjahr aus; der Bio-Anteil an der Gesamtgemüsefläche stieg auf 14,9 Prozent an. Bio-Gemüse ist tendenziell wieder auf Wachstumskurs. Die ökologisch bewirtschaftete Kartoffelfläche zeigte 2023 freilich einen leichten Rückgang um 400 Hektar auf 12.400 Hektar. Grund: Die Branche musste sowohl extreme Wetterbedingungen als auch gestiegene Kosten verkraften. 

Die Anbaufläche von Bio-Hülsenfrüchten gab marginal (um 1,5 Prozent) auf 66.000 Hektar nach. 2022 war es sehr trocken, 2023 sehr nass – das erklärt die Flächenrückgänge ausgehend vom anbaustarken Jahr 2021. Ernteschwankungen sind zwar nichts Ungewöhnliches, können aber für Unsicherheit auf einem Markt sorgen, der Eiweißfrüchte grundsätzlich dankbar aufnimmt.

Die Bio-Milchanlieferung stieg 2023 um 4,9 Prozent auf 1,382 Milliarden Kilo Kuhmilch. Der Bio-Anteil an allen Kuhmilchanlieferungen erreichte 4,6 Prozent. Im letzten Quartal 2023 schwächten sich die Steigerungsraten gegenüber dem Vorjahr zwar ab, jedoch war die Bio-Milchanlieferung in den entsprechenden Monaten im Jahr 2022 aufgrund der seinerzeit guten Preissituation besonders hoch.

Bio-Gemüse tendenziell auf Wachstumskurs

Die Bio-Rindfleischproduktion stieg 2023 um 2 Prozent auf 70.500 Tonnen Schlachtgewicht. Im zweiten Halbjahr 2023 war die Nachfrage jedoch zu gering, um das Angebot vollständig aufzunehmen, die Tiere stauten sich – ganz anders als aktuell – in Wartelisten. Die Bio-Schweineproduktion ging nach den Zuwächsen 2022 wieder zurück, weil Ferkel fehlten. 

Die Produktion von Bio-Geflügelfleisch stieg im Jahr 2023 leicht auf 28.070 Tonnen. Damit reagierten die Erzeugerinnen und Erzeuger auf die anziehende Nachfrage. Viele Handelsketten haben ihr 
Sortiment an Bio-Fleisch und -Geflügelprodukten ausgeweitet.