Berlin, 17.02.2021. 2020 bewirtschafteten 35.413 Höfe in Deutschland 1.698.764 ha Fläche ökologisch. Viele Bäuerinnen und Bauern setzten auf einen Bio-Verband und nutzen dessen Stärke in Beratung, Vermarktung und politischer Vertretung: 67.598 ha stellten die Bio-Betriebe nach den besonders hohen Öko-Standards der Verbände um.
- Unsere Themen
- Zahlen & Fakten
- Landwirtschaft
- Artikel
- > 84.930 neue Bio-Hektar und 1.303 neue Öko-Höfe
84.930 neue Bio-Hektar und 1.303 neue Öko-Höfe
Öko-Fläche und Zahl der Bio-BetriebeTäglich nutzten neue Betriebe die Bio-Chance. Mittlerweile wirtschaften 13,4 % aller landwirtschaftlichen Betriebe in Deutschland ökologisch. 3,8 % mehr Höfe kamen im Jahr 2020 hinzu; auch wenn sich im Corona-Jahr weniger Bäuerinnen und Bauern für die beratungs-, arbeits und auch investitionsintensive Öko-Umstellung entschieden als 2019. Über 8.000 Höfe setzen in den vergangenen fünf Jahren auf Öko-Landwirtschaft – im selben Zeitraum verlor Deutschland insgesamt fast 12.000 Höfe.
Ein Flächenplus von 5,3 % sorgte für zusätzliche 84.930 Bio-Hektar. Die Bio-Flächen der Verbände summierten sich im Jahr 2020 auf 1.083.762 ha, die von 17.083 Höfen bewirtschaftet wurden. Öko-Landwirtinnen und -Landwirte, die ihre Betriebe nach der EU-Öko-Verordnung – und damit dem mit Abstand höchsten gesetzlichen Standard der Landwirtschaft – umstellten, trugen mit geschätzten 17.332 ha zu mehr enkeltauglichen Äckern, Obst- und Gemüsebau-, Wein- oder Grünlandflächen bei.
Gerade Corona verdeutlichte, dass eine umweltschonende Produktion mit dem Fokus auf eine stärkere regionale Versorgung für mehr Resilienz sorgt – was stabile Wertschöpfungsketten angeht und damit auch die Versorgung der Menschen mit gesunden Lebensmitteln betrifft sowie die Wirtschaftlichkeit der Betriebe bestimmt. Das wachsende Bio-Angebot korrespondierte in den meisten Fällen mit der mitwachsenden Nachfrage an Öko-Rohwaren – die Preise blieben im Öko-Markt deshalb weitestgehend stabil.
Der Blick auf die letzten Jahre zeigt: Das Bio-Ziel von 25 % das sich die EU bis 2030 mit der Farm-to-Fork-Strategie gesetzt hat, ist erreichbar. Damit in Zukunft genügend Höfe die Bio-Chance nutzen können, muss die Politik die Signale geschlossen und entschieden auf Nachhaltigkeit stellen. Besonders bei der EU-Agrarpolitik, die mit vielen Mrd. € bestimmt, welche Landwirtschaft sich lohnt, braucht es einen Kurswechsel: Mindestens 70 % der Gelder müssen in freiwillige Umweltleistungen der Bäuerinnen und Bauern investiert werden. Mit den neuen Freiräumen, die Brüssel bei der Agrarpolitik lässt, hat Deutschland mit dem Nationalen Strategieplan große Gestaltungsmöglichkeiten. Diese gilt es zu nutzen, um den notwendigen Umbau der Landwirtschaft zu gestalten – und all denen Planungssicherheit zu geben, die sich für eine Umstellung auf Bio engagieren wollen oder auf andere wirksame Weise für mehr Nachhaltigkeit sorgen. Entscheidend für einen Systemwechsel ist auch, das neue Bio-Recht mit allen nachgelagerten Rechtsakten zukunftsfähig fertig auszugestalten, die Öko-Forschung und -Entwicklung stärker auszubauen, die Absatzentwicklung heimischer Bio-Produkte und den Umbau der Tierhaltung insgesamt konsequent nach den Plänen der Borchert-Kommission voranzubringen. Für Letzteres braucht es einen Rahmen, der die Leistungen angemessen berücksichtigt.