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109.863 mehr Hektar Bio für sauberes Wasser, Bienen und starke Höfe

Ökologisch bewirtschaftete Fläche und Zahl der Bio-Betriebe in Deutschland 2018

Berlin, 13.02.2019. 2018 stellten jeden Tag fast fünf Bauern ihren Betrieb auf Ökologische Landwirtschaft um. Auch auf der neuen Öko-Fläche, die einer Größe von über 150.000 Fußballfeldern entspricht, punkten die Bio-Betriebe auf jedem Hektar mit Boden-, Gewässer-, Tier- und Klimaschutz. Vor allem dank des wachsenden Zuspruchs von immer mehr Bauern, solider Preise für heimische Bio-Produkte und eines stabilen Förderrahmens entschieden sich 2018 insgesamt 1.727 Betriebe für einen Ein- oder Umstieg in den Ökolandbau – und geben ihren Familien und Mitarbeitern mit Bio eine Zukunftsperspektive.

Insgesamt 31.122 Bio-Höfe bewirtschafteten im Jahr 2018 geschätzte 1.483.020 ha Öko-Flächen, was ein Betriebs-Plus von 5,9 % und ein Flächen-Plus von 8,0 % bedeutete. Viele Bauern entschieden sich, einem Bio-Verband beizutreten, um dessen Beratungs- und Vermarktungsstärke zu nutzten. Mit über 68.000 zusätzlichen Hektaren wurden 2018 insgesamt fast 940.000 ha bzw. 63,3 % der gesamten deutschen Öko-Fläche nach den besonders hohen Standards der Verbände bewirtschaftet. Bio-Bauern, die ihre Höfe gemäß der strengen Regeln der EU-Öko-Verordnung umstellten, trugen mit 41.253 ha neuen Bio-Flächen ebenfalls stark zu der guten Entwicklung der Ökologischen Landwirtschaft bei.

Bio bedeutet für immer mehr Betriebe die Chance, Ökologie und Ökonomie besser in Einklang bringen zu können (vgl. Kapitel 9), um so auch stärker den gesellschaftlichen Erwartungen an die Landwirtschaft entgegen zu kommen. Die starke Bio-Nachfrage im Gleichgewicht mit einem wachsenden Angebot an hochwertigen, heimischen Öko-Rohwaren, die einen stabilen Markt für Landwirte bietet, sorgte dafür, dass Bio-Bauern auch wirtschaftlich erfolgreich waren (vgl. Kapitel 10) – und weniger abhängig von volatilen, konventionellen Agrarmärkten.

Die positive Bio-Entwicklung fußte auch auf dem starken politischen Rückhalt in vielen Bundesländern. Eine stärker steigende Nachfrage am Bio-Markt (s. Kapitel 6) zeigt zudem, dass es weiterhin Bio-Potential für deutsche Bauern, Lebensmittelhersteller und Händler gibt. Damit mehr Unternehmen diese Chance nutzen, Natur und Umwelt profitieren und die Bundesrepublik ihre Umwelt- und Klimaziele erreichen kann, müssen die politischen Weichen kohärent und konsequent auf Bio gestellt werden. Es gilt, das neue Bio-Recht sinnvoll auszugestalten, mehr Geld in entsprechende Forschung und Entwicklung zu investieren, Umweltleistungen verlässlich zu honorieren und die Absatzentwicklung heimischer Bio-Produkte stärker voranzubringen. Mit der „Zukunftsstrategie ökologischer Landbau“ (ZöL) hatte die Bundesregierung 2017 erste Impulse gesetzt, die nun verwirklicht und weiterentwickelt werden müssen. Unter anderem ist von der Politik mit der ZöL eingeplant, den Anteil von Bio in der Außer-Haus-Verpflegung zu erhöhen.

Von entscheidender Bedeutung für Bio ist die Gemeinsame Europäische Agrarpolitik (GAP) der Europäischen Union. Die GAP muss schrittweise so umgebaut werden, dass Bauern für Leistungen entlohnt werden, die die Gesellschaft von ihnen benötigt und für die der Markt die Landwirte nicht bezahlt.