Die Einkommenssituation ökologisch wirtschaftender Betriebe hat sich im Wirtschaftsjahr 2015/16 gegenüber dem Vorjahr markant verbessert. Gemäß einer vom Thünen-Institut für Betriebswirtschaft durchgeführten Auswertung der Testbetriebsdaten stieg das Unternehmensergebnis im Durchschnitt um 17 %. Der Gewinn plus Personalaufwand je Arbeitskraft (AK) legte um 21 % zu. Im Vergleich dazu gingen die Einkommen konventioneller Vergleichsbetriebe im letzten Wirtschaftsjahr deutlich zurück. Für die Auswertung wurden die Buchführungsabschlüsse von insgesamt 405 Öko-Betrieben und 2.053 vergleichbaren konventionellen Betrieben herangezogen.
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Deutliche Gewinnzuwächse für Bio-Betriebe
Wirtschaflichkeit des Ökologischen LandbausIm Wirtschaftsjahr (WJ) 2015/16 lag das Unternehmensergebnis der ökologisch wirtschaftenden Testbetriebe* im Durchschnitt bei 65.501 €. Im Vergleich zum Vorjahr entspricht dies einem Anstieg von 17 %. Der Gewinn plus Personalaufwand je AK betrug bei den Öko-Testbetrieben im Durchschnitt 40.069 € und nahm damit um 21 % zu. Während die Umsatzerlöse leicht zulegten (insbesondere für Getreide, Kartoffeln und Schweinefleisch), gingen im gleichen Zeitraum die betrieblichen Aufwendungen um 5 % zurück. Darüber hinaus profitierten Bio-Betriebe von einer Erhöhung der Öko-Flächenförderung.
Vergleichbare konventionelle Betriebe erzielten im WJ 2015/16 im Durchschnitt ein Unternehmensergebnis von 31.667 € und einen Gewinn plus Personalaufwand je AK von 24.406 €. Damit übertraf das durchschnittliche Einkommen der Öko-Betriebe das Einkommen der konventionellen Vergleichsbetriebe um rund 15.600 € bzw. 64 %. Gründe für die deutliche Zunahme der relativen Vorzüglichkeit der ökologischen Produktion im letzten Wirtschaftsjahr waren insbesondere die gesunkenen Preise für konventionelle Erzeugnisse.
Wie die nach Betriebsformen differenzierte Analyse zeigt, waren die Einkommensunterschiede zwischen ökologischen und konventionellen Milchviehhaltern in Folge des gesunkenen konventionellen Milchpreises besonders hoch. Im Durchschnitt lag das Einkommen der Öko-Milchviehbetriebe mehr als doppelt so hoch wie das vergleichbarer konventioneller Milchviehhalter (+108 %). Ebenfalls deutlich höhere Einkommen erzielten ökologisch wirtschaftende Ackerbau-, sonstige Futterbau- und Gemischtbetriebe (+24 % bis +73 %). Bemerkenswert ist ferner, dass der Anteil der relativ gesehen besonders erfolgreichen Öko-Betriebe mit einem im Vergleich zu den konventionellen Vergleichsbetrieben mindestens doppelt so hohen Gewinn auf 43 % anstieg (Vorjahr: 29 %). Der Anteil der Bio-Betriebe mit einem maximal nur halb so hohen Gewinn ging auf 10 % zurück (Vorjahr: 16 %).
* Die Analyse der wirtschaftlichen Lage der ökologisch wirtschaftenden Betriebe basiert auf einer Auswertung der Buchführungsabschlüsse aus dem deutschen Testbetriebsnetz. Hierbei handelt es sich um eine nur eingeschränkt repräsentative Stichprobe der Öko-Betriebe in Deutschland. Als Kennzahlen zur Beurteilung der Wirtschaftlichkeit wird der auch als Einkommen bezeichnete Erfolgsmassstab „Gewinn plus Personalaufwand je AK“ herangezogen. Dies ermöglicht die Berücksichtigung von Betrieben mit unterschiedlichen Rechtsformen. Um die strukturellen Unterschiede zwischen der ökologischen und konventionellen Landwirtschaft zu berücksichtigen, werden den Öko-Betrieben konventionelle Vergleichsbetriebe mit ähnlichen Standortbedingungen und Produktionsfaktoren gegenüber gestellt.