Berlin, 12.04.2017. Die Ergebnisse der Umfrage „Ökobarometer 2017“ des Bundesministerium für Landwirtschaft und Ernährung (BMEL) zeigen, dass immer mehr Menschen zu Bio-Produkten greifen und bereits sind, die Vorteile für Nutztiere, Gesundheit und Umwelt an der Ladenkasse zu belohnen. Peter Röhrig, Geschäftsführer des Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft kommentiert.
„Über 70 % der Deutschen entscheiden sich an der Ladenkasse für Bio-Produkte. Auch in den Kantinen hat Bio viel Potential. Immer mehr Menschen honorieren so das Engagement der Bio-Produzenten für anständige Tierhaltung, Öko-Pflanzenschutz ohne chemisch-synthetische Pestizide und eine schonende Verarbeitung.
Die große Nachfrage und das Vertrauen der Menschen in Bio ist eine Aufforderung an die Politik, die Weichen für Landwirtschaft und Ernährung entschlossen auf Bio zu stellen. Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt ist gefordert, die Ansätze seiner Zukunftsstrategie Ökolandbau umzusetzen.
Besonders wichtig ist dabei, dass die Spielräume zur Finanzierung des notwendigen Umbaus der Landwirtschaft gezielt genutzt werden. Es ist daher unverständlich, warum sich Schmidt gegen die von den Bundesländern mehrheitlich geforderte Umschichtung von EU-Agrargeldern stellt, die dem Umweltschutz und artgerechter Tierhaltung zu Gute kommen würde.
Ebenso entscheidend ist, dass Schmidt die von ihm geplante Tierhaltungskennzeichnung an der erfolgreichen Eierkennzeichnung ausrichtet und dabei Bio als Premiumniveau verankert.
Auch dass bei Schulobst und -milch 20 % Bio angestrebt werden, wäre wegweisend, ebenso in der Gemeinschaftsverpflegung in Kindergärten, Schulen oder Krankenhäusern. Wie erfolgreich Bio in Kantinen sein kann, mit gesünderen Speiseplänen und ohne dass es teurer wird, zeigt Kopenhagen. Die dänische Hauptstadt hat ohne Mehrkosten bereits fast 90 % Bio in öffentlichen Kantinen erreicht.“
Hier finden Sie die Pressemitteilung des BÖLW zur Zukunftsstrategie ökologischer Landbau“ und die gemeinsame Pressemitteeilung "Für eine zukunftsfähige Agrarpolitik, die Gewinner schafft".
Der BÖLW ist der Spitzenverband deutscher Erzeuger, Verarbeiter und Händler von Bio-Lebensmitteln und vertritt als Dachverband die Interessen der Ökologischen Land- und Lebensmittelwirtschaft in Deutschland. Mit Bio-Lebensmitteln und -Getränken wurden 2016 von über 37.000 Bio-Betrieben 9,48 Mrd. Euro umgesetzt. Die BÖLW-Mitglieder sind: Assoziation ökologischer Lebensmittelhersteller, Bioland, Biokreis, Biopark, Bundesverband Naturkost Naturwaren, Demeter, Ecoland, ECOVIN, GÄA, Naturland, Arbeitsgemeinschaft der Ökologisch engagierten Lebensmittelhändler und Drogisten, Reformhaus®eG und Verbund Ökohöfe.