•  Unsere Themen 
  •  Zahlen & Fakten 
  •  Handel 
  •  Artikel 
Artikel

Europäischer Bio-Markt knackt die 40-Mrd.-€-Marke

Bio-Handelsumsätze in Europa und den USA

Berlin, 12.02.2020. Die Europäer gaben 2018 rund 8% mehr Geld für Bio-Produkte aus als im Vorjahr. Damit entwickelte sich der Bio-Markt Europas – nach drei Jahren mit zweistelligem Wachstum – etwas verhaltener. Durchschnittlich kaufte ein Europäer für 51 € im Jahr Bio-Produkte ein, ein EU-Bürger investierte 2018 73 € in Bio-Lebensmittel und -Getränke. In ganz Europa stieg der Bio-Markt auf 40,7 Mrd.€, in der EU-28 wuchs der Umsatz auf 37,4 Mrd.€.

Auch wenn die Bio-Entwicklung in Europa 2018 insgesamt etwas weniger stark ausfiel, legten viele Länder erneut zweistellig zu. Spitzenreiter 2018: Frankreich, wo der Markt um 15 % zulegte, sowie Dänemark und die Schweiz. Auch 2018 weitete der Handel in allen europäischen Ländern aktiv seine Bio-Sortimente aus und trug damit zur positiven Entwicklung der ökologischen Lebensmittelwirtschaft bei.

Dänemark erreichte 2018 mit 11,5 % den Weltmeistertitel beim Bio-Marktanteil – mit deutlichem Abstand –, gefolgt von der Schweiz mit 9,9 % sowie Schweden mit 9,6 %. Deutschland belegte mit 5,3 % Bio-Umsatzanteil am gesamten Lebensmittelmarkt den 6. Platz. Das meiste Geld für Öko-Produkte pro Person und Jahr gaben die Dänen und die Schweizer mit je 312 € sowie die Schweden mit 226 € aus. Frankreich überholte Deutschland, das mit 132 € auf Platz 8 landete.

Weltweit gesehen blieben die USA und Europa in 2018 die größten Bio-Märkte. Mit 40,5 Mrd. € fielen die USA leicht hinter den europäischen Bio-Umsatz zurück – allerdings trug der Umrechnungskurs 2018 wesentlich dazu bei. Denn im selben Jahr legte der US-Markt um knapp 6 % zu, für 2019 wird eine ähnliche Entwicklung vorhergesagt. Die US-Amerikaner gaben 2018 rund 124 € pro Person für Bio aus, der Bio-Anteil am Lebensmittelmarkt lag bei 5,7 %. Öko-Obst und -Gemüse spielten in den Vereinigten Staaten mit 15 % Bio-Anteil eine deutlich größere Rolle als in Europa. Immer noch, aber nicht mehr in dem Ausmaß wie noch vor einigen Jahren, war Rohstoffsicherung ein Thema bei den US-Verarbeitern – neben den klassischen Rohstoffen spielte auch die knappe Versorgung mit Saatgut und Bio-Düngemitteln eine Rolle.

Innerhalb Europas entwickelten sich insbesondere Österreich und die Schweiz auf hohem Niveau und weiter sehr dynamisch. In beiden Ländern lag der Anteil des klassischen Lebensmittelhandels am Bio-Markt bei rund 80 %. Mit zusätzlichem Engagement bauten die Handelsketten der beiden Alpenländer weiter Kundenvertrauen für Bio auf und vertieften es. Zwei große Schweizer Einzelhändler etwa fördern und entwickeln seit Jahren Öko-Projekte, zum Beispiel zu den Themen Biodiversität oder Saisonalität. In Österreich führte ein Discounter seine Bio-Eigenmarke innerhalb weniger Jahre zur zweitbekanntesten Bio-Marke Österreichs – mit einem Sortiment von inzwischen 450 Produkten.

Autorinnen: Diana Schaack, Agrarmarkt Informations-Gesellschaft (AMI) und Dr. Helga Willa, Forschungsinstitut für biologischen Landbau (FiBL)