Berlin, 14.02.2023. Der Krieg gegen die Ukraine wirbelte nicht nur die Energie-, sondern auch die Lebensmittelpreise gehörig durcheinander. Die Verbraucherinnen und Verbraucher wählten die Produkte, die in ihren Einkaufswagen landeten, nun sorgfältiger. Dennoch gab es Erzeugnisse, die besonders stark nachgefragt waren: Insbesondere boomten auch 2022 Milch- und Fleischalternativen. Der Veggie-Trend hält nun seit einigen Jahren an – trotz einer Kaufzurückhaltung bei höherwertigen Lebensmitteln.
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Pflanzliche Bio-Alternativen immer beliebter
Wo Bio boomt2022 wurden 4 Prozent mehr pflanzliche Bio-Drinks gekauft und 4 Prozent mehr Haushaltsbudget ausgegeben. Zudem stieg der Absatz von Bio-Fleischersatzprodukten um 4 Prozent. Verbraucher gaben dafür genauso viel Geld aus wie im Vorjahr. Bei beiden Produktgruppen wurde zu günstigeren Produkten im Sortiment gegriffen. Und Inflationseffekte so mehr als ausgeglichen. Beide Produktgruppen verzeichnen mit 61 Prozent und 26 Prozent sehr hohe Bio-Anteile an den Verkaufsmengen. Bei Fleischersatz sanken sie um 1 Prozentsatz. Der Milchersatz blieb gleich. Verstärkt eingesetzt werden heimische Rohstoffe wie Erbsen, Bohnen und Lupinen als Ersatz für Sojabohnen. Besonders stark ist Bio bei pfl anzlichen Brotaufstrichen (46 Prozent) und „sonstigem Fleischersatz“, zu dem Tofu zählt (83 Prozent). Die Bio-Anteile der höher verarbeiteten Fleischersatzprodukte, die oft auch mehr Zusatzstoffe erfordern, sind deutlich kleiner: „Wurst auf’s Brot“ (4 Prozent), „Schnitzel / Steak / Filet“ (7 Prozent) und „Würstchen“ (16 Prozent).
Beim Milchersatz übernahm Haferdrink klar die Führung. Die Anteile von Reismilch sanken, während Mandeldrinks zulegten. Hafer- ist nach Sojadrink die günstigste Milchalternative und hält 2022 einen Marktanteil von 62 Prozent. Bemerkenswert im Segment der Milchalternativen ist, dass die konventionellen Varianten in den meisten Fällen deutlich teurer sind als die Bio-Varianten. Das liegt daran, dass die Bio-Drinks in der Regel als Handelsmarkenprodukte in den Supermärkten liegen und Markenprodukte vor allem im Bio-Fachhandel zu finden sind. Die konventionellen Drinks stehen in Supermärkten fast nur als echte Marken mit entsprechenden Preisaufschlägen im Regal. Bei konventionellen Produkten waren die Milchalternativen zwischen 80 und 140 Prozent teurer als echte Milch. Bei Bio kosten echte Milch und Milchalternativen ungefähr gleich. Bio-Pflanzendrinks sind damit eine Preisalternative zu konventioneller Milch. Mit 1,03 EUR /l kostet Bio-Sojamilch fast genauso viel wie konventionelle Milch.
Die hohe Bio-Hafermilchnachfrage kurbelte die Hafernachfrage an und führte zu erheblichen Flächenausweitungen für den Öko-Haferanbau – von 2019 bis 2021 um fast 20.000 ha auf 63.000 ha. Auch die Erzeugerpreise profitierten. Die Marke von 400 EUR/t wurde 2022 deutlich überschritten.
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Illustrationen & Charts: Pötting Information Design