Dialogplattform Öko-Wissen 2030
Im Projekt „Dialogplattform Öko-Wissen 2030“ standen die Wissenskommunikation von Bio-Potenzialen und offene Forschungsfragen im Kontext Klima im Mittelpunkt des Austauschs von BÖLW und den Umwelt- und Naturschutzverbänden Nabu und BUND. Im Rahmen des von Umweltbundesamt und Bundesumweltministerium geförderten Verbändeprojekts erarbeiteten die beteiligten Partner eine Klima-Forschungsstrategie aus Sicht von Praxis und Zivilgesellschaft.
Das Projekt Öko-Wissen hatte den Wissensaustausch von Öko-Praxis und Zivilgesellschaft zu den Besonderheiten, Wissensbedarf und Forschungslücken im Zusammenhang von Klima und ökologischer landwirtschaftlicher Erzeugung und erarbeitete gemeinsam Lösungsansätze. Die Forschungsstrategie zeigt von Anbaumanagement bis Züchtung auf, wo die größten Potenziale liegen und wo Forschung Bio weiter voranbringen kann für mehr Klimaschutz. Die Ergebnisse können Politik, Förderern und Wissenschaft Orientierung geben für wichtige Ziele und den spezifischen Bedarf in Forschungsförderung und -infrastrukturen.
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Wissenssystem Öko stärken: Klimaschutz und Klimaanpassung
Die Ökologische Landwirtschaft ist Vorreiterin im Hinblick auf Klimaanpassung und Klimaschutz. Abwechslungsreiche Fruchtfolgen, hohe Humusanteile und schonende Bodenbearbeitung tragen zum Erosions- und Hochwasserschutz bei und mindern Umweltbelastungen.
Zugleich ist auch klar, dass zahlreiche Fragen zu beantworten sind, um die Klimaleistungen noch zu verbessern und Bio für die Herausforderungen durch die Klimaveränderungen zu wappnen. Dazu gehört, dass Böden in ihrer Resilienz und Gesundheit gestärkt werden müssen, um ihre Potenziale – etwa für die Kohlenstoffbindung – noch besser nutzen zu können. Die Anpassung an ökologische und stark schwankende klimatische Bedingungen bei wirtschaftlicher Tragfähigkeit stellt dabei auch Öko-Bauern und -Bäuerinnen vor große Herausforderungen. Fruchtfolgemanagement, die Schließung von Nährstoff-Kreisläufen, der Einsatz geeigneter Bodenbearbeitungsverfahren und wirtschaftlich erfolgreiche Agro-Forstsysteme sind wissensintensive und teils hoch komplexe Entwicklungsfelder. Diese müssen durch intensive Forschungsanstrengungen erschlossen und begleitet werden, um erfolgreich Innovationen und Verbesserungen zu erreichen.
Beteiligung stärken, gemeinwohlorientierte Forschung voranbringen
Die öffentliche Forschung und -förderung für das Wissenssystem Öko ist für die Bearbeitung solcher Fragen grundlegend wichtig. Denn Öko-Landwirte und Landwirtinnen profitieren systembedingt kaum von privatwirtschaftlichen Forschungsbemühungen, die auf die Entwicklung von Betriebsmitteln fokussieren. Die (Öko-)Agrar- und Ernährungsforschung braucht deshalb stärkere Forschungsinfrastrukturen, um ökologische Bewirtschaftung in gesunden Systemen besser ganzheitlich verstehen zu helfen und besonders auch bei Klimaschutzfragen (weiterhin) innovativ vorangehen zu können. Dafür ist auch die transdisziplinäre Zusammenarbeit aller Wissensträger notwendig, um Forschung praxisnah und Wissenstransfer lebendig zu gestalten. Trotz dieses großen und spezifischen Bedarfs befasst sich die deutsche Forschungspolitik und -förderung nur schleppend mit sozial-ökologisch und gesellschaftlich drängenden Forschungsfragestellungen.
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Der BÖLW war Koordinator des Projekts Dialogplattform Öko-Wissen 2030 – Konzepte für die Nutzung und Weiterentwicklung des Transformationspotenzials der Ökologischen Land- und Lebensmittelwirtschaft (Laufzeit Mai 2019 bis April 2021) im Verbund mit NABU und BUND. Es wurde gefördert durch das Umweltbundesamt und das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit. Die Mittelbereitstellung erfolgt auf Beschluss des Deutschen Bundestages.