Berlin 19.10.2021. „Die Zukunftskommission Landwirtschaft sieht die Transformation von Landwirtschaft und Ernährung als eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe an“, sagt der Vorsitzende des BÖLW und Mitglied der Kommission (ZKL), Felix Prinz zu Löwenstein, mit Blick auf die öffentliche Sitzung des Beratungsgremiums des Bundeskabinetts heute und die Regierungsbildung. „Auf der To-Do-Liste der künftigen Bundesregierung muss der Umbau des Agrar- und Ernährungssystems oben anstehen. Das geht nur, wenn die Bundesregierung die gesamte Wertschöpfungskette in den Blick nimmt. Von den Bauernhöfen über die Lebensmittelhersteller und Händler bis zu Verbraucherinnen und Verbrauchern brauchen alle einen verlässlichen und klaren Rahmen, damit sie das System nachhaltig umkrempeln können. Umbau ist Regierungsaufgabe.“
Für den Umbau gelte es, alle Ressorts von Landwirtschaft bis Umwelt, von Gesundheit und Verbraucherschutz bis hin zu Forschung einzubeziehen. Löwenstein ergänzt: „Angesichts der Arten- und Klimakrise, des Höfesterbens und der hohen Kosten für ernährungsbedingte Krankheiten muss das sofort angepackt werden. Die Aufgabe des Umbaus ist so groß, dass es dafür ein eigenständiges Ministerium für Ernährung und Landwirtschaft braucht.“ Geklärt werden müsse, wie die Investitionen in den Umbau finanziert werden und wie sich das Verursacherprinzip auch in den Preisen für Lebensmittel abbildet.
Bio organisiert die Unternehmerinnen und Unternehmer, die schon tatkräftig dringend notwendige Transformation anpacken. Löwenstein weist darauf hin, dass Öko auch von der ZKL als das Nachhaltigkeitsprogramm beschrieben wird, das wirkt und über einen relevanten und dynamischen Markt verfügt: „51.600 Bio-Bauernhöfe, -Lebensmittelproduzenten und -Händler arbeiten Hand in Hand mit Millionen von Kundinnen und Kunden schon längst am Umbau hin zu einer ökologischen Lebensmittelerzeugung.“ Die Gründe liegen laut des BÖLW-Vorsitzenden auf der Hand: „Bio funktioniert heute schon, ist gesetzlich geregelt und verfügt über ein funktionierendes Kontrollsystem.“
Bund, Länder und EU setzen sich deshalb ehrgeizige Ziele, um mehr Unternehmen zur Umstellung zu bewegen. Diesen Zielen müsse jetzt ein Umsetzungsprogramm folgen, das Ordnungsrecht ebenso beinhalte wie fiskalische Instrumente oder notwendige Investitionen. „Mit Öko kann die neue Bundesregierung viele Fliegen mit einer Klappe zu schlagen – von Artenschutz bis zu resilienter Wirtschaft auf dem Land und in der Stadt“, betont Löwenstein abschließend.
Felix Löwenstein, Mitglied der ZKL, wird heute an der öffentlichen Veranstaltung teilnehmen und steht für Gespräche/Interviews zur Verfügung. Mehr zu Veranstaltung „Im Dialog – Zukunft Landwirtschaft. Eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe“ auf https://www.zklimdialog.de/.
Mehr zur ZKL auf https://www.boelw.de/news/landwirtschaft-braucht-transformation/
Mehr zum Thema neue Bundesregierung im BÖLW-Grundsatzpapier zur Bundestagswahl auf https://www.boelw.de/themen/tier/haltung/artikel/ernaehrung-und-landwirtschaft/.
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Der BÖLW ist der Spitzenverband deutscher Erzeugerinnen, Verarbeiter und Händlerinnen von Bio-Lebensmitteln und vertritt als Dachverband die Interessen der Ökologischen Land- und Lebensmittelwirtschaft in Deutschland. Mit Bio-Lebensmitteln und -Getränken werden jährlich von rund 51.600 Bio-Betrieben 14.99 Mrd. € umgesetzt. Die BÖLW-Mitglieder sind: Assoziation ökologischer Lebensmittelhersteller, Biokreis, Bioland, Biopark, Bundesverband Naturkost Naturwaren, Demeter, Deutscher Tee & Kräutertee Verband, Ecoland, ECOVIN, GÄA, Interessensgemeinschaft der Biomärkte, Naturland, Arbeitsgemeinschaft der Ökologisch engagierten Lebensmittelhändler und Drogisten, Reformhaus®eG und Verbund Ökohöfe.