Berlin, 22.05.2024. Die Landwirtschaftsministerinnen und -minister von Bund und Ländern beraten am heutigen Tag der Artenvielfalt über Anpassungen der Förderprogramme der europäischen Agrarpolitik (GAP). Peter Röhrig, geschäftsführender Vorstand des BÖLW, betont:
„In den Agrarlandschaften hat die Artenvielfalt in den letzten Jahrzehnten dramatisch abgenommen. Dabei sorgt Vielfalt für Resilienz. Biodiversität ist das Immunsystem unserer Äcker und des gesamten Planeten mit Milliarden von Mikroorganismen im Boden, den Pflanzen, Pilzen, Insekten und Tieren sorgen sie für fruchtbare Böden, sauberes Wasser und ein gutes ökologisches Gleichgewicht. Die Agrarförderung subventioniert weiterhin biodiversitätsschädliche Praktiken in der Landwirtschaft. Damit ist sie mitverantwortlich für die Umweltfolgeschäden von jährlich 90 Milliarden Euro. Das können und dürfen wir uns aus ökologischen wie ökonomischen Gründen nicht länger leisten!
Die Agrarförderung muss bei begrenzten Mitteln auf besonders effiziente Maßnahmen setzen, die mehrjährig sind und gleichzeitig mit einem systemischen Ansatz viele Herausforderungen lösen. Eine Vielzahl an wissenschaftlichen Studien belegt, dass Öko-Höfe genau das liefern. Sie stärken die Vielfalt auf Äckern und Wiesen mit vielfältigen Fruchtfolgen und dem Ausschluss synthetischer Dünge- und Pflanzenschutzmittel. Auf Bio-Flächen blühen bis zu 100-mal mehr Pflanzen und geben Biene und Co. gute Nahrung und sicheren Lebensraum. Auch Hasen oder Feldvögel fühlen sich auf Bio-Flächen besonders wohl.1
Die jetzt diskutierten Veränderungen der Agrarförderung müssen den Höfen Perspektive und Sicherheit geben, die auf mehr Gemeinwohlleistungen setzen. Nicht nur der Bund, auch die Bundesländer haben sich ambitionierte Ziele für die Ausweitung von Bio gesetzt, weil sie wissen, dass Bio neue Perspektiven für die Umwelt, die Höfe und die ländlichen Räume schafft. Die guten und richtigen Ziele sind aber nur erreichbar, wenn die Ministerinnen und Minister dafür auch die richtigen Rahmenbedingungen in der Agrarförderung setzen."
1 https://www.oekolandbau.de/bio-im-alltag/bio-wissen/artenvielfalt-im-oeko-landbau/
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Der BÖLW ist der Spitzenverband deutscher Erzeugerinnen, Verarbeiter und Händlerinnen von Bio-Lebensmitteln und vertritt als Dachverband die Interessen der Ökologischen Land- und Lebensmittelwirtschaft in Deutschland. Mit Bio-Lebensmitteln und -Getränken werden jährlich von über 57.000 Bio-Betrieben 16 Milliarden Euro umgesetzt. Die BÖLW-Mitglieder sind unter anderem: Assoziation ökologischer Lebensmittelhersteller, Biokreis, Bioland, Biopark, Bundesverband Naturkost Naturwaren, Dachverband ökologische Pflanzenzüchtung in Deutschland, Demeter, Ecoland, ECOVIN, GÄA, Interessensgemeinschaft der Biomärkte, Naturland, Arbeitsgemeinschaft der Ökologisch engagierten Lebensmittelhändler und Drogisten, Reformhaus®eG und Verbund Ökohöfe.
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