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Pressemitteilung

Umbau des Ernährungssystems jetzt anpacken

BÖLW zum Treffen von Bundeskanzler und Zukunftskommission Landwirtschaft:

Berlin, 11. April 2024. Bundeskanzler Olaf Scholz und die Zukunftskommission Landwirtschaft (ZKL) diskutierten auf ihrem heutigen Treffen, wie die Empfehlungen der Kommission für den dringend benötigten Umbau der Landwirtschaft umgesetzt werden können.


Tina Andres, Vorstandsvorsitzende des Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW) und Mitglied der ZKL brachte bei dem Treffen die Perspektive der Öko-Lebensmittelwirtschaft ein und kommentiert:

„Der Umbau unseres Ernährungssystems ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Die Empfehlungen der ZKL sind heute so relevant wie zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung vor zwei Jahren. Der voranschreitende Klimawandel und der Artenverlust zeigen uns jeden Tag dramatisch auf, dass dringend gehandelt werden muss. Das Zögern der politischen Entscheidungsträger auf Bundes- und Länderebene bei der Umsetzung der ZKL-Empfehlungen verursacht der Gesellschaft jedes Jahr Kosten von 90 Milliarden Euro. Das ist der Betrag, den die ökologischen Folgen des aktuellen Agrarsystems in Deutschland jährlich verursachen.

Bundeskanzler Olaf Scholz und seine Regierung sind jetzt gefordert, eine klare Perspektive für die Unternehmen und Landwirte zu schaffen, die gewillt sind, die Umweltprobleme zu mindern. Über 55.000 Bio-Höfe und -Unternehmen leisten täglich einen Beitrag zu sauberem Wasser, Klimaschutz, Artenvielfalt und artgerechter Tierhaltung. Sie vermeiden Umweltschäden und reduzieren deren Folgekosten. Bio-Betriebe und -Unternehmen erfüllen bereits jetzt die strengen Vorschriften der EU-Öko-Verordnung und tragen somit zu vielen anderen gesellschaftlichen Zielen bei. Wenn nun über Entbürokratisierung gesprochen wird, müssen diese Vorleistungen berücksichtigt werden, damit die Vorreiter der Transformation nicht unverhältnismäßig belastet bleiben.

Der Öko-Landbau wird im ZKL-Bericht als entscheidendes Lösungsinstrument benannt, um gemeinsam mit Verbrauchern, Landwirten und Lebensmittelwirtschaft den notwendigen Umbau auf Basis unternehmerischer Initiative zu gestalten. Olaf Scholz muss jetzt sicherstellen, dass für die ambitionierten Bio-Ziele der Bundesregierung auch die notwendigen Ressourcen bereitgestellt werden.“

Hintergrund:

Die Zukunftskommission Landwirtschaft ist ein Gremium, in dem die führenden Verbände aus Landwirtschaft und Wirtschaft, Umwelt-, Natur-, Verbraucher- und Tierschutz sowie der Entwicklungszusammenarbeit und Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler gemeinsam daran arbeiten, tragfähige Lösungen im Konsens für die Zukunft der Landwirtschaft und Ernährung zu erarbeiten.

Die Arbeit knüpft an den 2021 von der ZKL veröffentlichten Bericht „Zukunft Landwirtschaft. Eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe“ an. Außerdem hat die Bundesregierung im Koalitionsvertrag festgelegt, den Ökolandbau bis 2030 von aktuell 11,2 Prozent auf 30 Prozent der Agrarfläche auszuweiten.

Weitere Informationen zum Abschlussbericht der ZKL: https://www.bmel.de/DE/themen/landwirtschaft/zukunftskommission-landwirtschaft.html

Alle BÖLW-Presseinfos finden Sie auf https://www.boelw.de/presse/meldungen/

Bildquelle Header: ©Bundesregierung / Steffen Kugler.


2.178 Zeichen, Abdruck honorarfrei, um ein Belegexemplar wird gebeten. Kontakt zum BÖLW: presse[at]boelw.de, +49 30 28482-307.

Ein Foto von Tina Andres finden Sie zur Veröffentlichung im Zusammenhang mit dieser Meldung auf https://www.boelw.de/service/mediathek/personen/.

Der BÖLW ist der Spitzenverband deutscher Erzeugerinnen, Verarbeiter und Händlerinnen von Bio-Lebensmitteln und vertritt als Dachverband die Interessen der Ökologischen Land- und Lebensmittelwirtschaft in Deutschland. Mit Bio-Lebensmitteln und -Getränken werden jährlich von über 57.000 Bio-Betrieben 16 Milliarden Euro umgesetzt. Die BÖLW-Mitglieder sind unter anderem: Assoziation ökologischer Lebensmittelhersteller, Biokreis, Bioland, Biopark, Bundesverband Naturkost Naturwaren, Dachverband ökologische Pflanzenzüchtung in Deutschland, Demeter, Ecoland, ECOVIN, GÄA, Interessensgemeinschaft der Biomärkte, Naturland, Arbeitsgemeinschaft der Ökologisch engagierten Lebensmittelhändler und Drogisten, Reformhaus®eG und Verbund Ökohöfe.

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