Berlin 10.06.2021. Die Regierungsfraktionen im Bundestag werden einem freiwilligen „Tierwohllabel“ nicht zustimmen, damit wird es in dieser Legislaturperiode nicht kommen. Unklar ist, ob es noch eine Entscheidung zum Umbau der Tierhaltung geben wird. Die Agrarministerkonferenz hat sich das Thema noch einmal auf die Agenda ihrer aktuell stattfindenden Sitzung gesetzt.
Peter Röhrig, Geschäftsführer des Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW), kommentiert.
„Das nicht zu Ende gedachte ‚Tierwohllabel‘ des BMEL scheitert zurecht. Weder Bäuerinnen noch der Handel wollen das Label. Die freiwillige Kennzeichnung bringt keine ausreichende Transparenz oder Klarheit für Kunden. Was gar nicht geht, war der Plan, Schweinefleisch staatlich mit „Tierwohl“ zu labeln, bei dem den Tieren der Ringelschwanz abgeschnitten wurde.
Eine Kennzeichnung von Fleisch funktioniert dann, wenn sie verpflichtend ist. Ebenso wichtig ist es, dass jede Fleischpackung zeigt, wie das Tier gehalten wurde. Was die Kundinnen und Kunden mit 0-1-2-3 beim Ei gelernt haben, muss jetzt auf ein Label für Fleisch übertragen werden. Dabei muss Bio fester Teil der Kennzeichnung sein.“
Mehr zum Thema Umbau der Tierhaltung finden Sie im BÖLW-Grundsatzpapier zur Bundestagswahl auf https://www.boelw.de/themen/tier/haltung/artikel/ernaehrung-und-landwirtschaft/.
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Der BÖLW ist der Spitzenverband deutscher Erzeugerinnen, Verarbeiter und Händlerinnen von Bio-Lebensmitteln und vertritt als Dachverband die Interessen der Ökologischen Land- und Lebensmittelwirtschaft in Deutschland. Mit Bio-Lebensmitteln und -Getränken werden jährlich von rund 51.600 Bio-Betrieben 14.99 Mrd. € umgesetzt. Die BÖLW-Mitglieder sind: Assoziation ökologischer Lebensmittelhersteller, Biokreis, Bioland, Biopark, Bundesverband Naturkost Naturwaren, Demeter, Deutscher Tee & Kräutertee Verband, Ecoland, ECOVIN, GÄA, Interessensgemeinschaft der Biomärkte, Naturland, Arbeitsgemeinschaft der Ökologisch engagierten Lebensmittelhändler und Drogisten, Reformhaus®eG und Verbund Ökohöfe.