Zum feierlichen Auftakt des Modell- und Demonstrationsvorhabens HumusKlimaNetz stellen die Projektpartner Zielsetzung, Aufbau und Maßnahmen des Vorhabens vor und bekräftigen die Bedeutung des Humusaufbaus für die Anpassung an den Klimawandel und den Klimaschutz.
In seinem Grußwort betonte der Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir:
„Humus aufbauen, das bedeutet, unser Klima zu schützen auf jedem Hektar Ackerboden. Das HumusKlimaNetz und jeder einzelne der 150 Betriebe, die teilnehmen, leisten einen wichtigen Beitrag, damit der Humusaufbau vorankommt. Ich finde es hervorragend, dass Bio- und konventionell wirtschaftende Höfe hier am selben Strang ziehen und gemeinsam mit der Wissenschaft praxistauglich erproben, wie man Humus mehren kann. Jeder Euro, den wir hier investieren, zahlt sich gleich mehrfach aus: für mehr Fruchtbarkeit auf unseren Äckern, für mehr Pflanzengesundheit, stabilere Erträge, mehr Artenvielfalt und nicht zuletzt für mehr Klimaschutz.“
„Ein lebendiger und humusreicher Boden ist Gründungsimpuls und Grundlage für den Ökologischen Landbau. Gleichzeitig ist der Boden ein gemeinsames und verbindendes Thema aller Bäuerinnen und Bauern. In Partnerschaft mit dem Deutschen Bauernverband wollen wir mit dem HumusKlimaNetz einen entscheidenden Beitrag leisten, die Landwirtschaft insgesamt klimafreundlicher aufzustellen. Gemeinsam machen wir Boden gut. Deshalb freut es mich besonders, dass das Thünen-Institut die Begleitforschung übernommen hat und über gesamtbetriebliche Klimabilanzen Stellschrauben jenseits des Humus in den Blick genommen werden“, betont Tina Andres, Vorsitzende des Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW).
„Humuserhalt und -aufbau ist für die Landwirte systemrelevant, als Anpassung an den Klimawandel als auch als Klimaschutzmaßnahme ist er ein Zukunftsthema. Beim Projekt HumusKlimaNetz sind alle erforderlichen Akteure an Bord, um gemeinsam an den relevanten Fragen zum Humusaufbau zu arbeiten, die gewonnenen Erkenntnisse in die Breite des Berufsstandes zu tragen und für die Umsetzung in die Agrar- und Umweltpolitik zu werben“, so Eberhard Hartelt, Umweltbeauftragter des Deutschen Bauernverbandes und Präsident des Bauern- und Winzerverband Rheinland-Pfalz Süd.
„In Deutschland sind unter landwirtschaftlichen Böden rund 2,5 Milliarden Tonnen Kohlenstoff gespeichert. Das hat die Bodenzustandserhebung Landwirtschaft ergeben, die wir am Thünen-Institut auf mehr als 3.000 Standorten durchgeführt haben. Wie dieser Vorrat sich zukünftig entwickelt und damit zum Klimaschutz beiträgt oder Emissionen verursacht, hängt von vielen Einflussfaktoren ab. Im HumusKlimaNetz haben wir die Chance Maßnahmen zum Humusaufbau gemeinsam mit der landwirtschaftlichen Praxis zu untersuchen und deren Klimaschutzbeitrag im Rahmen des Projektes wissenschaftlich zu untersuchen und zu bewerten“, sagt Professor Folkhard Isermeyer, Präsident des Thünen-Instituts.
HumusKlimaTag – Symposium zu Humusaufbau und Klimaschutz
Auf Initiative des HumusKlimaNetz findet am 6. März 2024 erstmalig der HumusKlimaTag in Berlin statt, um regelmäßig auf die Bedeutung von Humusaufbau und -erhalt hinzuweisen. Das Symposium richtet sich an die Agrarbranche, im Besonderen an Praktiker:innen und Beratungsdienste, die Wissenschaft, Verbände sowie die Politik. Während des Symposiums wird der aktuelle Wissensstand zu Humusaufbau und -erhalt sowie dessen Rolle in Bezug auf Klimaschutz und Klimafolgenanpassung vorgetragen und diskutiert. Außerdem dient der Tag dem interdisziplinären Austausch sowie der Vernetzung untereinander.
Der HumusKlimaTag beginnt mit einem Vortrag von Prof. Dr. Axel Don, Stellvertretende Leitung Institut für Agrarklimaschutz, Thünen-Institut, zu den Potenzialen von Humusaufbau für den Klimaschutz. Anschließend stehen in fünf Workshops die Themen Humusaufbau und Wissenstransfer im Mittelpunkt. Das vollständige Programm kann unter folgendem Link eingesehen werden: https://humus-klima-netz.de/wp-content/uploads/2024/03/20240301_HumusKlimaTag_Programm.pdf
Über das HumusKlimaNetz
Das Modell- und Demonstrationsvorhaben HumusKlimaNetz umfasst 150 landwirtschaftliche Betriebe in ganz Deutschland. Die teilnehmenden Landwirtinnen und Landwirte – von denen die Hälfte ökologisch, die andere Hälfte konventionell wirtschaftet – erarbeiten in der Projektlaufzeit in dem auf zehn Jahre angelegten Projekt verschiedene Maßnahmen zum Humusaufbau und setzen diese betriebsindividuell um. Geleitet wird das Projekt vom Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft e.V. (BÖLW) und dem Deutschen Bauernverband e.V. (DBV), das Thünen-Institut begleitet das Vorhaben wissenschaftlich. Die Förderung des Projektes erfolgt aus Mitteln des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL). Projektträger ist die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE). Die erste Projektphase läuft bis Ende 2027. www.humus-klima-netz.de
Kontaktdaten:
Aurelia Moniak, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit HumusKlimaNetz
Deutscher Bauernverband e.V.
+49 160 94612235 a.moniak@bauernverband.net
Stephanie Stragies, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit HumusKlimaNetz
Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft e.V.
+49 159 04838419 stragies@boelw.de