Berlin, 24.09.2024 Tina Andres, Vorstandsvorsitzende des Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft, kommentiert den heute erscheinenden Ernährungsreport des Bundeslandwirtschaftsministeriums:
"Bio ist für immer mehr Menschen die Antwort. Fanden 2015 nur knapp die Hälfte der Befragten (47 Prozent) Bio-Siegel wichtig, schauen neun Jahre später 59 Prozent nach dem Bio-Siegel beim Einkaufen. 88 Prozent der Befragten sprechen sich für einen Ausbau des Öko-Landbaus aus. Für eine bessere Tierhaltung – von Bio-Landwirten bereits praktiziert – würden fast alle Befragten (91 Prozent) auch mehr Geld für Fleisch ausgeben, vorausgesetzt, die Abgabe käme den Bauern zugute.
Bio für alle ist keine Utopie, sondern machbar – insbesondere deshalb, weil die Verbraucher ihren Fleischkonsum bereits einschränken. Dazu sind immer mehr Menschen bereit. Mehr als die Hälfte der befragten Bürgerinnen und Bürger drosselt ihren Fleischkonsum bereits bewusst.
Die Bürgerinnen und Bürger haben die Ernährungswende also eingeläutet, die Politik muss endlich nachziehen. Bauernhöfe brauchen unbürokratisch gestaltete Fördermaßnahmen, um auf Bio umzustellen, mittelständische Verarbeiter in den ländlichen Regionen brauchen aktive Unterstützung. Kantinen, Mensen, Kliniken, Schulen und Kitas brauchen Beratung und Vernetzung, um regionales Bio auf die Tische zu bringen.
Leuchtende Vorbilder wie die Bio-Städte Nürnberg, Berlin oder Bremen, zeigen, was möglich ist, wenn Küchen und Verwaltungen den nötigen politischen Rückenwind erhalten. Dass die Politik stattdessen nach wie vor Steuergelder für Flächenprämien einsetzt statt für Umweltleistungen, entspricht nicht dem Wunsch der Steuerzahler."
Link zum Ernährungsreport: https://www.bmel.de/SharedDocs/Downloads/DE/_Ernaehrung/forsa-ernaehrungsreport-2024-tabellen.html
Fragen an: Annette Bruhns, presse[at]boelw.de, +49 30 28482 308
Der BÖLW ist der Spitzenverband deutscher Erzeugerinnen, Verarbeiter und Händlerinnen von Bio-Lebensmitteln und vertritt als Dachverband die Interessen der Ökologischen Land- und Lebensmittelwirtschaft. Mit Bio-Lebensmitteln und -Getränken setzen jährlich mehr als 57.000 Bio-Betriebe rund 16 Milliarden Euro um. Zu den Mitgliedern zählen: Assoziation ökologischer Lebensmittelhersteller, Biokreis, Bioland, Biopark, Bundesverband Naturkost Naturwaren, Dachverband ökologische Pflanzenzüchtung in Deutschland, Demeter, Ecoland, ECOVIN, GÄA, Interessensgemeinschaft der Biomärkte, Naturland, Arbeitsgemeinschaft der Ökologisch engagierten Lebensmittelhändler und Drogisten, Reformhaus®eG und Verbund Ökohöfe.
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