Berlin 24.11.2021. Der deutsche Bio-Spitzenverband, Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW), kommentiert den heute vorgestellten Koalitionsvertrag der Ampelparteien.
Tina Andres, BÖLW-Vorstandsvorsitzende:
„Mit 30 % Bio bis 2030 wagt die Ampel mehr Fortschritt. Aus ‘wagen’ muss jetzt ‘machen’ werden! Mit Bio steuert die neue Bundesregierung in Richtung enkeltaugliche, klimafreundliche Landwirtschaft und gesunde Ernährung. Das ist gut. Nicht nur, weil Deutschland damit Europas Green Deal Ziele umsetzt und dem folgt, was die Zukunftskommission Landwirtschaft empfohlen hat. Sondern vor allem, weil nachhaltige Unternehmen vom Hof bis in den Handel mit Bio gute wirtschaftliche Perspektiven bekommen – und Öko gleichzeitig das System ist, mit dem günstig und erprobt Artenvielfalt, Klima, Wasser und Boden geschützt wird. Dass die Bundesregierung die ganze Wertschöpfungskette mitdenkt und erstmals auf eine Ernährungsstrategie setzt, zahlt ebenfalls auf mehr Fortschritt ein.“
Peter Röhrig, geschäftsführender BÖLW-Vorstand:
„30 % Ökolandbau gelingen dann, wenn die Ampel jetzt auch mindestens 30 % Umbaupower überall dort investiert, wo es nötig ist: 30 % wo es um Investitionen in den Umbau von Höfen und Unternehmen geht, 30 % Bio in der Gemeinschaftsverpflegung, 30 % bei der Forschung und Ausbildung, 30 % der Personalkapazität in den relevanten Ministerien und Behörden beispielsweise. Das alles braucht einen guten Plan. Wir begrüßen deshalb, dass die Bundesregierung eine ‚Zukunftsstrategie Bio‘ für die gesamte Wertschöpfungskette auflegt. Die Zukunftsstrategie muss alle relevanten Themen von der Agrarpolitik und Außer-Haus-Verpflegung über nachhaltige Wirtschaftsförderung und Entwicklungszusammenarbeit bis zur Züchtung bedienen. Das Öko-Ziel erreicht die Ampel auch nur dann, wenn alle Maßnahmen und Investitionen der gesamten Bundesregierung das 30 %-Ziel stützen und sich nicht konterkarieren.“
Tina Andres, BÖLW-Vorstandsvorsitzende:
„Wir 51.000 Bio-Bauern, -Hersteller und Händler leben Zukunft jeden Tag – auf dem Acker, in den Mühlen und Molkereien und in den Läden. Wir haben den Aufbruch in Richtung Nachhaltigkeit schon längst gewagt und gezeigt: es geht! Wir werfen unsere ganze Erfahrung und Umbau-Kompetenz gern in den Ring. Und unterstützen die Bundesregierung dabei, eine gute Bio-Zukunftsstrategie zu stricken, der mit kohärenter Politik enkeltaugliche, klimafreundliche Produktion ermöglicht. Denn Ökologie und Ökonomie unter einen Hut zu bringen, das drängt, vor allem, was Landwirtschaft und Ernährung angeht.
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Der BÖLW ist der Spitzenverband deutscher Erzeugerinnen, Verarbeiter und Händlerinnen von Bio-Lebensmitteln und vertritt als Dachverband die Interessen der Ökologischen Land- und Lebensmittelwirtschaft in Deutschland. Mit Bio-Lebensmitteln und -Getränken werden jährlich von rund 51.600 Bio-Betrieben 14.99 Mrd. € umgesetzt. Die BÖLW-Mitglieder sind: Assoziation ökologischer Lebensmittelhersteller, Biokreis, Bioland, Biopark, Bundesverband Naturkost Naturwaren, Demeter, Deutscher Tee & Kräutertee Verband, Ecoland, ECOVIN, GÄA, Interessensgemeinschaft der Biomärkte, Naturland, Arbeitsgemeinschaft der Ökologisch engagierten Lebensmittelhändler und Drogisten, Reformhaus®eG und Verbund Ökohöfe.