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Pressemitteilung

BÖLW-Position zur EU-Agrarreform: Den Öko-Landbau stärken!

Berlin, 18.04.2012 | Der Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW) fordert in seiner Position zu den Vorschlägen der EU-Kommission zur Gemeinsamen Europäischen Agrarpolitik (GAP) nach 2013, den Ökologischen Landbau als Leitbild einer modernen und nachhaltigen europäischen Landwirtschaft zu etablieren. „Die Agrarausgaben der EU müssen dem Prinzip 'öffentliche Gelder für öffentliche Leistungen' folgen“, beschreibt der Vorsitzende des BÖLW, Felix Prinz zu Löwenstein, die Notwendigkeit einer Wende in der GAP und macht deutlich: „Die Zahlungen der Agrargelder von heute 59,5 Mrd. jährlich werden in Zukunft nicht zu rechtfertigen und damit zu erhalten sein, wenn sie nicht an Leistungen für Klima-, Boden-, Wasser- und Artenschutz und die Erhaltung einer bäuerlichen Landwirtschaft geknüpft werden.“ Spätestens ab 2020 – der übernächsten EU-Finanzierungsperiode – müsse dieser Grundsatz voll verwirklicht werden. Dafür sei es unabdingbar, dass ab 2014 mehr Mittel flächenbezogener Direktzahlungen aus der 1. Säule, die knapp drei Viertel des EU-Agrarbudgets ausmachen, in die 2. Säule (Entwicklung des ländlichen Raums) überführt werden.

„Die Wirtschaftsform des Ökologischen Landbaus ist optimal geeignet, ein ganzes Bündel von Zielen zu erreichen“, so Löwenstein. „Der Öko-Landbau ist obendrein durch europäisches Recht klar definiert, verfügt über ein bewährtes Kontrollsystem und schafft es seit Jahrzehnten, die Verbraucher durch ihr Kaufverhalten an der Zielerreichung zu beteiligen. Es muss deshalb im Interesse der Allgemeinheit dafür gesorgt werden, dass sich möglichst viele Bauern dazu ent-schließen, Bio-Landbau zu betreiben!“ Deshalb müsse die Öko-Landbauförderung schon ab 2014 als verpflichtender Förderbestandteil der 2. Säule gelten und der EU-Anteil an deren Finanzierung auf 80 % angehoben werden. Auf diese Weise würden die Leistungen des Öko-Landbaus als das nachhaltigste Anbausystem, das zu den geringsten Umwelt- und Klimabelastungen führt, am effizientesten mit Ressourcen umgeht, die höchsten Tierschutzstandards hat und zur Artenvielfalt auf Feldern und Wiesen beiträgt, in Anspruch genommen. Die Förderung des Ökologischen Landbaus bedeute zudem eine Förderung von mehr Arbeitsplätzen und die Unterstützung einer höheren Wertschöpfung im ländlichen Raum.

Darüber hinaus müsse für das von der EU-Kommission vorgesehene „Greening“ der 1. Säule sichergestellt werden, dass eine mindestens dreigliedrige Fruchtfolge eingehalten wird, wenigstens 10 % Eiweiß- und keine Gentech-Pflanzen auf Europas Äckern wachsen und durch ein umfängliches Umbruchverbot der Verlust an Grünland gestoppt wird.

2852 Zeichen; Abdruck honorarfrei, um ein Belegexemplar wird gebeten.

Hier gelangen Sie zur vollständigen BÖLW-Position „Den Ökologischen Landbau stärken!“ zu den Vorschlägen der EU-Kommission zur Gemeinsamen Europäischen Agrarpolitik nach 2013.