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Pressemitteilung

Biofach: 2024 neues Rekordjahr für Bio

BÖLW sieht starkes Marktwachstum, wenig Flächenwachstum

Nürnberg, 11.02.2025. Der Umsatz mit Bio-Lebensmitteln und -Getränken in Deutschland wuchs 2024 um 5,7 Prozent auf rund 17 Milliarden Euro an. Der Absatz stieg dabei teilweise mehr als der Umsatz. 97 Prozent aller Haushalte kauften Bio-Produkte. Diese neuen Branchenkennzahlen nennt der Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW) zum Auftakt der Bio-Weltleitmesse Biofach.

 Die ökologisch bewirtschaftete Agrarfläche legte um 7.432 Hektar zu auf 1,9 Millionen Hektar. Der Anteil der Bio-Fläche an der Gesamtfläche erreichte damit 11,4 Prozent. 36.134 Höfe in Deutschland wirtschafteten 2024 nach den strengen Vorgaben der EU-Öko-Verordnung; zwei Drittel der Bio-Fläche wurde nach den strengeren Vorgaben der deutschen Bio-Verbände bestellt. Jeder siebte Hof in Deutschland ist ein Bio-Hof.

Mindestens 380.000 Menschen sind in der gesamten Bio-Wertschöpfungskette – Erzeugung, Verarbeitung, Handel – beschäftigt. 45 Prozent dieser Jobs (170.000) schaffen mittelständische Verarbeiter.

 Die Vorstandsvorsitzende des BÖLW, Tina Andres, kommentiert:

 „Bio hat 2024 einen neuen Rekord aufgestellt und sich gegen Inflation und Konsummüdigkeit behauptet. Während Verbraucherinnen und Verbraucher anderswo sparen, erkennen sie die Wichtigkeit von Bio.

 Das Angebot droht allerdings hinter der guten Nachfrage herzuhinken. Wir sehen die Gefahr, dass der Handel die steigende Nachfrage nur durch Importe befriedigen kann. Das wäre eine vertane Chance für die heimische Land- und Lebensmittelwirtschaft.

 Wir brauchen eine Verdopplung des Bio-Anteils bis 2030. 

 Die nächste Bundesregierung muss die Umweltleistungen der Bio-Höfe, -Verarbeiter und -Händlerinnen angemessen honorieren, denn sie sparen der Allgemeinheit Milliarden. Allein in Deutschland zieht der Agrarsektor jährlich 90 Milliarden Euro Folgeschäden nach sich – Schäden, die Bio vermeidet.

 Bio sorgt für Arbeit und Heimat. Viele Bio-Lebensmittelverarbeiter - Mühlen, Molkereien, Bäckereien, Metzgereien oder Suppenhersteller - beleben den ländlichen Raum. Diese Wertschöpfung ist kein Selbstläufer. Die Politik muss der Vielfalt, die Bio schafft, den Weg freiräumen, statt den Unternehmergeist unseres Mittelstands mit immer neuen Vorgaben zu ersticken. 

 Kommunen, Länder und Bund haben einen gewaltigen Hebel für mehr Bio: die Außerhausversorgung. Jedes Kind sollte in Kita oder Schulen ein Recht auf gute Ernährung haben. Ebenso wie jeder Beamte, jede Soldatin, jeder Kranke, jede Seniorin. Stellt endlich die Kantinen um auf Bio, auf Frische, auf Regionalität! Kopenhagen hat es vorgemacht und ist damit sogar seinen Klimazielen deutlich nähergekommen.“

 Download zu allen aktuellen Zahlen und Fakten im Branchenreport 2025: https://www.boelw.de/service/mediathek/broschuere/die-bio-branche-2025/  

 Links zu aktuellen Zahlen des Bio-Arbeitsmarkt: https://www.boelw.de/themen/zahlen-fakten/arbeitsplaetze/