Berlin, 14.02.2023 Die Verkaufserlöse der Bio-Landwirte stiegen 2021 um 14 Prozent auf 3,29 Mrd. EUR. Getreide und Rindfleisch legten am stärksten zu. Das zweistellige Wachstum von 2020 setzt sich damit fort. Die Steigerung ist zum größeren Teil auf höhere Abgabepreise und zu einem kleineren Teil auf höhere Produktionsmengen zurückzuführen. Insbesondere die pflanzlichen Produkte, und vor allem die Ackerkulturen wie Getreide, Ölsaaten und Kartoffeln, erzielten deutlich höhere Preise. Auch Gemüse verzeichnete ein Plus von 14 Prozent. Die tierischen Produkte blieben mit einem Plus von 12 Prozent leicht hinter den pflanzlichen Produkten zurück – hier sorgten vor allem die höheren Rinderpreise und die größere Eierproduktion für ein Erlösplus.
Verkaufserlöse der deutschen Öko-Landwirte rund 14 % höher
Verkaufserlöse der Ökologischen LandwirtschaftDie deutlich gestiegenen Getreidepreise und eine leicht größere Ernte - insbesondere von hochpreisigem Getreide wie Dinkel und Hafer sowie weniger Futtergetreide - trugen zu deutlich verbesserten Erlösen beim Bio-Getreide bei. Das war erfreulich für Ackerbauern, die zuletzt – vor allem bei Futterware – geringere Erlöse einfuhren. Auch Kartoffeln erzielten 2021 wieder deutlich höhere Preise als im Vorjahr. Milch war mit 644 Mio. EUR mit Abstand wichtigster Erlösbringer für Bio-Erzeuger. Die Anlieferungsmengen stiegen um knapp 3 Prozent an. Da aber auch die Preise leicht stiegen, resultierte daraus ein Plus von 6,5 Prozent. Nach der Milch folgt Getreide mit 471 Mio. EUR auf dem zweiten und danach Gemüse mit 425 Mio. EUR auf dem dritten Platz. An vierter Stelle stehen mit einem Erlösplus von 14 Prozent weiterhin die Eier, welches im Wesentlichen aus der Produktionsausweitung von 9 Prozent resultierte. Bio-Bäuerinnen und -Bauern erreichten damit Mengenanteile an der Eierproduktion von 13 Prozent, bei den Verkaufserlösen generierten sie durch die höheren Preise einen Bio-Anteil von fast 35 Prozent. Auch Gemüse mit einem Anteil von fast 13 Prozent ist überdurchschnittlich an den Bio-Verkaufserlösen beteiligt. In diesem Segment konnten Erzeuger 14 Prozent Zuwachs erzielen.
2022 dürften sich die Verkaufserlöse mit den höheren Erzeugerpreisen für viele Bio-Produkte nochmals deutlich erhöhen. Dennoch dürften Produktionskostensteigerungen dafür sorgen, dass den Landwirten weniger im Portemonnaie bleibt – ähnlich ist es bei ihren konventionellen Kollegen. Deren Verkaufserlöse stiegen 2021 nur um 6 Prozent. 2022 dürfte der Zuwachs im konventionellen Bereich über dem Bio-Segment liegen - unter anderem aufgrund der stark gestiegenen Kosten für mineralischen Stickstoffdünger und chemisch-synthetische Pestizide. 2021 erzielten die Bio-Landwirte knapp 7 Prozent der Verkaufserlöse der Landwirtschaft. Ein ähnlich hoher Anteil wie bei den Einzelhandelsumsätzen mit Lebensmitteln.
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