11. September 2005 | Eine solche Demo hat es in Deutschland noch nicht gegeben: in 146 Städten zwischen Kiel und Friedrichshafen, Dresden und Köln tafelten am Sonntag Menschen aus allen Berufen und politischen Lagern genussvoll für Bio und gegen Gentechnik. Die größte Aktion fand in Berlin statt, wo sich 6000 Menschen zum „Größten Bio-Frühstück der Welt“ auf dem Schlossplatz trafen. In nahezu allen Landeshauptstädten, aber auch in vielen kleinen Städten, bestimmten die langen weiß gedeckten Tafeln das Bild auf zentralen Plätzen.
Prominenteste Teilnehmerin war Renate Künast, die sich auf ihrer Rückreise von der Londoner Landwirtschafts- und Umweltministerkonferenz in Hamburg auf dem Gänsemarkt zu Tisch setzte.
Dr. Felix Prinz zu Löwenstein, Vorsitzender des Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft, der die tafeln!-Aktion initiiert hatte, freut sich über die große Resonanz - gerade angesichts der aktuellen Diskussion um das Gentechnikgesetz: „Es ist ein Skandal, dass die Union offenbar plant, für Kontaminationsschäden durch die Gentechnik den Steuerzahler aufkommen zu lassen.“ Dabei bestätigen die jüngsten Umfragen des Forsa Institutes, dass über 75% der Verbraucherinnen und Verbraucher – und damit der Steuerzahler – Gentechnik im Essen ablehnen. „Die Parteien müssen verstehen, dass der Schutz der Landwirtschaft ohne Gentechnik und gentechnikfreier Lebensmittel Vorrang haben muss vor den wirtschaftlichen Interessen einer Handvoll von Unternehmen der Gentechnikindustrie“ warnte Löwenstein die Union und FDP davor, das Gentechnikgesetz aufzuweichen.
Die ungewöhnliche Aktion wurde möglich durch die Unterstützung der Bio-Firmen Alnatura, Allos, Grell Naturkost, die Regionalen und vieler weiterer lokaler Sponsoren. Zu ihr hatten Verbände der ökologischen Lebensmittelwirtschaft sowie Umwelt- und Naturschutzverbände aufgerufen.
Nähere Informationen und aktuelle Berichte sind zu finden unter www.boelw.de/tafeln
1698 Zeichen, Pressemitteilung vom 11.9.2005
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