Die Verwendung von Bio-Lebensmitteln in der öffentlichen Gemeinschaftsverpflegung ist eines der wirksamsten Instrumente, mit denen die die angestrebte Ausweitung des Ökolandbaus vorangetrieben werden kann. Die jüngste „Bio-Barometer“-Umfrage des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft hat zudem bestätigt: Nachfragepotenziale für mehr Bio in Mensen, Kitas und Kantinen sind vorhanden.
Einige Akteure haben schon beeindruckende Ergebnisse erzielt: Europas Umwelthauptstadt 2014, Kopenhagen, bezieht für ihre Verpflegungseinrichtungen – von der Kinderkrippe bis zum Seniorenheim – inzwischen 90 % der Zutaten in Bio-Qualität. Und das bei (nahezu) stabilen Preisen für das Essen. Der Schlüssel zum Erfolg: Klare Zielsetzungen auf der politischen Ebene, Verwendung von Frischzutaten statt Convenience-Produkten, drastische Reduzierung von Lebensmittelverlusten und Ausrichtung der Speisepläne auf saisonal gut verfügbare heimische Zutaten.
Erschwert wird die Umsetzung ambitionierter Bio-Verpflegungskonzepte in Deutschland neben mangelnder Verfügbarkeit von Zutaten und Vorgaben für die Abgabepreise auch durch die strengen rechtlichen Vorgaben für die öffentliche Beschaffung. Politische Zielvorgaben werden außerdem nicht immer ausreichend konkret und verwaltungskonform formuliert und verfolgt.
Am 5. Oktober 2017 stellten im BÖLW-Fachgespräch Experten aus Wissenschaft, Beratung, Verwaltung und Praxis 'Rezepte' für die erfolgreiche Umsetzung ehrgeiziger Bio-Ziele in der öffentlichen Gemeinschaftsverpflegung vor. In der Pressemitteilung können Sie die Erkenntnisse der Tagung nachlesen.
Die Veranstaltung fand bundesweit Beachtung. Vertreter aus Unternehmen, Politik und Behörden kamen zum Fachtag in die Hauptstadt.