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Pressemitteilung

Keine Pestizide auf Artenschutzflächen!

Cottbus, 03.03.2014 | Anlässlich der Agrarministerkonferenz von Bund und Ländern fordern 230.000 Menschen ein Verbot von Pestiziden, Monokulturen und Kunstdüngern auf Artenschutzflächen. “Wenn die Regierung Pestizide und Kunstdünger auf Schutzflächen erlaubt, opfert sie die Ziele der EU für eine ökologischere Agrarpolitik den Interessen von BASF, Bayer und Monsanto. Jetzt müssen die Länder verhindern, dass ein effektives Mittel gegen den Schwund der Natur verloren geht”, sagte Chris Methmann, Campaigner beim Kampagnennetzwerk Campact. Die EU hatte im letzten Jahr beschlossen, dass Landwirte zukünftig einen Teil ihrer Fördermittel nur dann erhalten sollen, wenn sie fünf Prozent ihrer Fläche mit Rücksicht auf den Artenschutz bewirtschaften. Nach dem Willen der Bundesregierung sollen auf diesen Flächen aber auch weiterhin Pestizide und Monokulturen erlaubt sein.

Gerade letzte Woche veröffentliche Umweltministerin Barbara Hendricks einen Bericht zur Lage der Natur in Deutschland – mit bedrückenden Ergebnissen. 70 Prozent der Lebensräume von Pflanzen und Tieren sind in schlechtem Zustand. “Der Verlust der Artenvielfalt gefährdet viele Arten. Besonders unsere Bienenvölker sind durch Maiswüsten und Insektizide geschwächt”, erläuterte Thomas Radetzki, Vorstand des Imkerverbandes Mellifera. “An den Bienen hängt ein Großteil unserer Landwirtschaft. Mit blühenden Vorrangflächen entstünde wieder mehr Lebensraum für die Wild- und Honigbienen – wenn Bund und Länder es denn zulassen.”

“Die Länder müssen verhindern, dass die ökologischen Vorrangflächen zum bedeutungslosen Feigenblatt verkommen”, sagte Ulrich Jasper von der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL).“ Im Bundesrat haben die Umweltminister der Länder mit großer Mehrheit bereits ein Verbot von Pflanzenschutzmitteln auf diesen ökologischen Vorrangflächen gefordert. Jetzt müssen auch die Agrarminister sich diesem Votum anschließen und Verbot von Pestiziden und Monokulturen durchsetzen.”

“Die Bürger wollen Vielfalt statt Agrarindustrie”, so Jochen Fritz von der Kampagne Meine Landwirtschaft. Immer mehr Menschen wünschten sich eine Landwirtschaft, die effektiv zum Natur- und Artenschutz beiträgt.

“Wir werden nicht locker lassen und den Willen der Bürger bis zur endgültigen Entscheidung in Bundestag und Bundesrat im Mai deutlich machen”, kündigte Stefan Zwoll vom Bio-Dachverband Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW) an. “Es darf nicht sein, dass die erforderliche Ökologisierung der deutschen Landwirtschaft an den Interessen von Monsanto und Co. scheitert.”