•  News 
Pressemitteilung

Fleisch-Kennzeichnung schafft Transparenz für Verbraucher und gibt Investitionssicherheit für den Umbau der Ställe

BÖLW zur verpflichtenden Tierhaltungskennzeichnung

Berlin, 15.12.2022. Am 15. Dezember 2022 beginnen im Bundestag die Beratungen zur geplan-ten Tierhaltungskennzeichnung. Peter Röhrig, geschäftsführender Vorstand des Bio-Spitzenverbands Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW) kommentiert:

„Die geplante, verpflichtende staatliche Haltungskennzeichnung ist ein überfälliger und wichtiger Baustein für den notwendigen Umbau der Tierhaltung in Deutschland. Sie schafft Transparenz für Verbraucherinnen und Verbraucher und gibt Bäuerinnen und Bauern einen klaren Rahmen, um in eine bessere Tierhaltung investieren zu können.

Dass Bio in der geplanten Haltungskennzeichnung eine eigene Stufe wie bei der erfolgreichen Eierkennzeichnung erhält, ist richtig und wichtig. Denn Bio ist der einzige umfassende gesetzliche Standard für eine artgerechte Tierhaltung.

Wichtig ist, dass die vom Landwirtschaftsministerium angekündigte Ausweitung der Haltungskennzeichnung auf die noch fehlenden Lebensphasen beim Schwein und auf weitere Tierarten sowie verarbeitete Produkte und die Außerhausverpflegung zügig erfolgt. Die Kennzeichnung sollte, so weit wie europarechtlich möglich, auch importiertes Fleisch umfassen. Im Bio-Recht sind bereits heute neben Haltungsvorgaben für alle Lebensphasen relevanter Nutztiere auch die Kennzeichnung in allen Vertriebsbereichen europaweit geregelt.

Über 17.000 Bio-Tierhalterinnen und -halter in Deutschland sorgen nicht nur für viel Platz im Stall und Auslauf, sondern auch für eine deutliche Minderung des Antibiotikaeinsatzes. Da bei Bio nur so viele Tiere gehalten werden können, wie der Boden verträgt, wird Überdüngung vermieden. Geregelt ist auch, dass Bio-Tiere überwiegend betriebseigenes bzw. regionales Öko-Futter bekommen. Das schafft mehr Artenvielfalt auf Wiesen und Äckern und sichert die Versorgung mit heimischen Lebensmitteln.

Mit der Kennzeichnung wird ein wichtiger Teil der Empfehlungen der Borchert-Kommission zum Umbau der Tierhaltung umgesetzt. Zu begrüßen ist, dass für den Umbau eine erste Finanzierung vorgesehen ist. Diese muss jedoch über die geplante Milliarde innerhalb von vier Jahren hinaus ausgeweitet werden. Die bereits seit längerem diskutierte mengenbezogene Abgabe auf Fleisch kann dazu einen wesentlichen Beitrag leisten.

Wichtig ist, dass die separaten Pläne der Bundesregierung, die Regeln im Bereich Transport und Schlachtung aller Nutztiere zu verbessern, zügig angepackt werden.“

Aktuelles zur Bio-Tierhaltung unter: https://www.boelw.de/themen/tier/haltung/

Alles zur Tierhaltung in der EU-Öko-Verordnung unter: https://www.allesueberbio.de/haben-bio-kuehe-schweine-und-huehner-auslauf/

Alle BÖLW-Presseinfos finden Sie auf https://www.boelw.de/presse/meldungen/


2.777 Zeichen, Abdruck honorarfrei, um ein Belegexemplar wird gebeten.

Ansprechperson: Leitung BÖLW-Presse-stelle, Saskia Horenburg, presse@boelw.de, +49 30 28482-307

Ein Foto von Peter Röhrig finden Sie zur Veröffentlichung im Zusammenhang mit dieser Meldung auf https://www.boelw.de/service/mediathek/personen/

Der BÖLW ist der Spitzenverband deutscher Erzeugerinnen, Verarbeiter und Händlerin-nen von Bio-Lebensmitteln und vertritt als Dachverband die Interessen der Ökologischen Land- und Lebensmittelwirtschaft in Deutschland. Mit Bio-Lebensmitteln und -Getränken werden jährlich von rund 54.500 Bio-Betrieben 15,87 Mrd. € umgesetzt. Die BÖLW-Mitglie-der sind unter anderem: Assoziation ökologischer Lebensmittelhersteller, Biokreis, Bio-land, Biopark, Bundesverband Naturkost Naturwaren, Demeter, Ecoland, ECOVIN, GÄA, Interessensgemeinschaft der Biomärkte, Naturland, Arbeitsgemeinschaft der Ökologisch engagierten Lebensmittelhändler und Drogisten, Reformhaus®eG und Verbund Ökohöfe. Wer wir sind: https://www.boelw.de/ueber-uns/mitglieder/