Berlin, 20.05.2016. Der 22. Mai ist der Internationale Tag der Biodiversität. 2016 steht das vorbildliche Engagement für intakte Natur- und Kulturlandschaften, einzelne Arten und Lebensräume im Mittelpunkt. Elke Röder, Vorstand des Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW), kommentiert:
„Bio bedeutet Vielfalt. Und Vielfalt bedeutet Leben. Vielfalt auf dem Acker ist die Grundlage des Ökolandbaus. Vielfalt im Bio-Lebensmittelhandwerk sorgt für ausgezeichnete Bio-Produkte, die immer mehr Menschen kaufen. Und Vielfalt finden unsere Kunden im Naturkosthandel.
Bio-Unternehmer tun mehr für Bienen, Stieglitz und Feldhase. Kein Glyphosat, Rückzugsgebiete für Wildtiere und eigene Initiativen zum Artenschutz stärken die Biodiversität. Es sind vor allem Bio-Bauern, die alte Kultursorten und Nutztierrassen erhalten.
Artenvielfalt ist das Immunsystem unseres Planeten. Vielfalt macht Anbausysteme widerstandsfähiger und ertragreicher. Und Artenvielfalt sorgt für leckere Bio-Produkte und schöne Landschaften. Deshalb engagieren sich die Bio-Unternehmen heute und in Zukunft für die Artenvielfalt."
Hintergrund
Beim Welt-Umweltgipfel in Rio de Janeiro 1992 hatten die Vereinten Nationen die internationale Konvention über die Biologische Vielfalt formuliert. Das ursprüngliche Ziel, den Verlust der Biodiversität bis 2010 weltweit zu stoppen, wurde klar verfehlt. Mit einer neuen UN-Biodiversitätsdekade soll dieses Ziel nun bis 2020 erreicht werden.
Welche dramatischen Auswirkungen Pestizide, Monokulturen und fehlende Rückzugsräume auf die Artenvielfalt haben, zeigen die Ergebnisse des Artenschutz-Reports 2015 des Bundesamtes für Naturschutz: Seit 1990 ging etwa der Bestand von Rebhühnern in der Agrarlandschaft um 90 % zurück; weitere prominente Opfer der Intensivlandwirtschaft sind Bienen und Feldhamster.
Zahlreiche Untersuchungen belegen, dass Öko-Flächen deutlich artenreicher sind. Wildkräuter, Insekten und Feldvögel profitieren von einer vielfältigen Fruchtfolge und der Bewirtschaftung ohne chemisch-synthetische Herbizide, Pestizide und synthetische Mineraldünger. Außerdem pflanzen viele Bio-Bauern Hecken, vielfältige Wegraine, Feuchtbiotope oder Streuobstwiesen, die Pflanzen und Tieren als Rückzugsort dienen.