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Pressemitteilung

4 Jahre Bio-Siegel: eine Erfolgsstory

Berlin, 9. September 2005 | Vor genau vier Jahren wurde von Renate Künast das Bio-Siegel eingeführt. Das Bio-Siegel macht Bio-Produkte für die Verbraucher einfach und klar erkennbar. Damit kann die Kaufentscheidung einfach getroffen werden.

Gleichzeitig werden Stimmen laut, die kritisieren, dass Verbraucher durch das Bio-Siegel nicht erkennen können, woher die Bio-Produkte stammen. Deshalb nahm der der Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW) das 4-jährige Jubiläum des Bio-Siegels zum Anlass, um im Beisein von Ministerin Künast, Journalisten und Vertretern der Branche in Berlin Bilanz zu ziehen.

„Alle Marktteilnehmer und die Wissenschaft sind sich einig: Eine der wichtigsten Maßnahmen zur Ausweitung des Bio-Marktes war die Schaffung eines einheitlichen Warenzeichens für Bio-Produkte“ erklärte Dr. Felix Prinz zu Löwenstein, Vorsitzender des BÖLW und Naturland-Vorstand. „Daher ist es nahe liegend, dass der enorme Erfolg des Zeichens wesentlich zum starken Wachstum des Bio-Marktes beiträgt.“

Auch Renate Künast zeigte sich erfreut über die Wirkung des staatlichen Bio-Siegels: „Nichts unterstützt die Weiterentwicklung des Öko-Landbaus mehr, als die Nachfrage nach seinen Pro-dukten zu stärken“, erklärte sie in ihrem Beitrag. „Dazu trägt das Bio-Siegel bei.“

Karsten Ziebell, Geschäftsführer der Ökoprüfzeichen GmbH, stellte die aktuellsten Zahlen zum Bio-Siegel vor. Demnach werden derzeit 29.466 Produkte von 1.410 Handels- und Verarbei-tungsunternehmen mit dem Biosiegel in Verkehr gebracht. „Nach wie vor steigt die Zahl der Bio-Siegelprodukte an. So hat im letzten Berichtsmonat (August 2005) die Zahl der gekennzeichneten Lebensmittel um weitere 400 Produkte zugenommen“ rechnete Ziebell vor.

Thomas Dosch, Mitglied des BÖLW–Vorstandes und Bioland-Vorsitzender, wies auf die Bedeu-tung des Bio-Siegels für die einheimischen Erzeuger hin: „Nur in einem insgesamt wachsenden Markt kann die steigende Erzeugung der deutschen Bio-Landwirte Absatz finden“ betonte Dosch. Es sei die Aufgabe der Verbände des Ökologischen Landbaus, die Verbraucher über den Zusatznutzen einheimischer Produkte aufzuklären. „Denn nur in der Region erzeugte Bio-Lebensmittel tragen auch vor der Haustüre der Verbraucher zur Entlastung der Natur und zum Tierschutz auf den Höfen bei“.

Der BÖLW hält deshalb Überlegungen zur Verschärfung von Verwendungsbedingungen des Bio-Siegels, wie sie derzeit in den Reihen der Union diskutiert werden, für kontraproduktiv. Sie würden die Funktion dieses Basiszeichens einschränken und das Vertrauen der Wirtschaft be-schädigen. Wichtiger sei es, in der Information über den Ökologischen Landbau die Bedeutung von Zeichen einheimischer Bio-Verbände wie Bioland, Biokreis, Biopark, Demeter, Ecoland, Ecovin, Gäa und Naturland herzvorzuheben. Damit werde unmittelbar die Produktion der ein-heimischen Landwirtschaft und die Fähigkeit ihrer Bauern gestärkt, in der Region nachhaltig zu wirtschaften. Nur dann werde auch in Zukunft die Ökologisierung der Landwirtschaft auf den Feldern unserer Bauern – und nicht nur an den Kassen unserer Supermärkte – stattfinden.

 


3097 Zeichen, Pressemitteilung vom 9.9.2005
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