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Pressemitteilung

10 Jahre BÖLW: Gemeinsam Zukunft gestalten

26.10.2012 | Eine positive Bilanz nach 10 Jahren Zusammenarbeit der Verbände der Ökologischen Lebensmittelwirtschaft im Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW) zog sein Vorsitzender Felix Prinz zu Löwenstein. „Dass sich alle Glieder der Wertschöpfungskette – Landwirte, Verarbeiter und Händler – zusammengeschlossen haben, um politisch für gute Rahmenbedingungen zu arbeiten, war ein ebenso innovativer wie mutiger Schritt“, erinnerte Löwenstein. „Schließlich gibt es im Wirtschaftlichen oft sehr unterschiedliche Interessen. Was unsere Zusammenarbeit erfolgreich macht, ist, dass wir uns als Teil einer gesellschaftlichen Bewegung für eine zukunftsfähige Land- und Ernährungswirtschaft verstehen. Diese gemeinsame Motivation ist wichtiger als ökonomische Interessens-Unterschiede.“ Die Entwicklung hin zu einer nachhaltigen Ernährungswirtschaft müsse jedoch deutlich beschleunigt werden. „Dafür ist es notwendig, dass die Politik beherzt die Rahmenbedingungen so setzt, dass nur noch nachhaltig erzeugte Lebensmittel auf dem Teller landen“, betonte Festredner Professor Armin Grunwald. Die einfache Formel dafür lautet: „Nachhaltiger Konsum muss günstiger und nicht nachhaltiger Konsum teurer werden.“

Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner betonte, dass die gesamte Lebensmittelbranche aktiv an diesem Umgestaltungsprozess mitarbeiten sollte: „Alle Akteure müssen nachhaltig wirtschaften, um eine wirklich nachhaltige Lebensmittelproduktion zu erreichen“, so Aigner in ihrer Festrede. Der Präsident des Deutschen Bauernverbandes, Joachim Rukwied, bekräftigte, dass dafür die konventionellen Landwirte von ihren ökologisch wirtschaftenden Kollegen lernen könnten und umgekehrt. Matthias Horst, Hauptgeschäftsführer des Bunds für Lebensmittelrecht und Lebensmittelkunde, ermunterte die Ökologische Lebensmittelwirtschaft selbstbewusst in die nächste Dekade zu blicken: „Jemanden immer noch davon überzeugen zu wollen, dass Bio eine marktrelevante Branche sei, wäre Eulen nach Athen zu tragen.“

Dass für den Umgestaltungsprozess hin zu einer Land- und Lebensmittelwirtschaft, die Ressourcen und Umwelt schont und dabei gutes und gesundes Essen produziert, der Verbraucher eine wichtige Rolle spielt, betonte die rheinland-pfälzische Landwirtschaftsministerin Ulrike Höfken. Höfken wies darauf hin, es sei dringend weiter an einer Ernährungswende zu arbeiten. Dafür sei nicht nur eine nachhaltige Lebensmittelproduktion von Bedeutung sondern auch eine Ernährungsbildung, die bereits in Kita und Schule einsetzen muss. Marco Schlüter, Direktor des europäischen Bio-Verbandes IFOAM-EU-Group, stellte die bedeutende Rolle heraus, die der BÖLW innerhalb seines Verbandes und damit für die Gestaltung der Rahmenbedingungen auf europäischer Ebene spielt.

„Wir verstehen unseren noch jungen Geburtstag als Verpflichtung, uns als politischer Spitzenverband der deutschen Bio-Branche, in Zukunft noch offensiver für eine ökologische Land- und Ernährungswirtschaft einzusetzen“, nahm Alexander Gerber, Geschäftsführer des BÖLW, die zahlreichen Glückwünsche entgegen. Um sich dafür fit zu machen, beschloss die Mitgliederversammlung des BÖLW am Folgetag eine neue Organisation der Verbandsarbeit. Der BÖLW wird künftig von einem dreiköpfigen Vorstand geführt, dem der Vorstandsvorsitzende, ein Vertreter der Erzeuger und ein Vertreter der Verarbeitung und des Handels angehören. Beraten wird der Vorstand von einem erweiterten Vorstand, in dem jedes ordentliche Mitglied mit einer Person vertreten ist. Dieses Gremium entscheidet auch über die inhaltlichen Positionen des Verbandes.

In den Vorstand wurden gewählt: Felix Löwenstein als Vorstandsvorsitzender, Jan Plagge als Vertreter der Erzeuger und Alexander Beck als Vertreter der Verarbeiter und Händler.


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